Brand in Münchner Industriedenkmal: Polizei ermittelt
München - Zwei Spaziergängern ist am Sonntag (9. Februar) gegen 18.10 Uhr aufgefallen, dass aus dem Kamin des vor vielen Jahren stillgelegten Kieswerks dichter schwarzer Rauch aufstieg, zudem war im Inneren des Gebäudes Flammenschein zu erkennen. Die Zeugen verständigten deshalb umgehend die Feuerwehr.
Brand in denkmalgeschütztem Gebäude: Feuer im vollgestopften Ofen
Ein mit schweren Atemschutzgeräten und einem Hohlstrahlrohr ausgerüsteter Löschtrupp der Feuerwehr betrat das Gebäude. Der Raum war bereits ziemlich verraucht. Sie stießen auf einen völlig überfüllten Ofen, den jemand wieder in Betrieb genommen und das Material angezündet hatte.
Die Einsatzkräfte entschieden sich, so ein Feuerwehrsprecher am Montag, "das Brandgut im Ofen kontrolliert abbrennen zu lassen". Zur Sicherheit suchten die Einsatzkräfte mit einer Drehleiter das Dach und den Kamin des Gebäudes ab.
Rauch im Kamin, doch niemand ist im Gebäude
Ein weiterer Atemschutztrupp durchsuchte das Gebäude nach Personen, die sich möglicherweise im Inneren noch aufhalten könnten. Allerdings wurde niemand gefunden. Wer auch immer den Ofen angezündet hatte, der oder die Verursacher war/waren offenbar schon vor Eintreffen der Feuerwehr aus dem Werk wieder verschwunden.
Zur Höhe des entstandenen Sachschadens liegen bisher keine Informationen vor. Die Kiesgrube war von den 1930er Jahren bis in die 1980er Jahre in Betrieb und steht inzwischen als ehemalige Industrieanlage unter Denkmalschutz.
Polizei ermittelt: Verbindungen zur Brandserie unwahrscheinlich
Brandfahnder der Kripo haben inzwischen die Untersuchungen aufgenommen. Es werde derzeit in alle Richtungen ermittelt, sagte Polizeisprecherin Saskia Peters. Eine Verbindung zu der vermutlich politisch motivierten Brandserie der vergangenen Jahre gilt derzeit aber als eher unwahrscheinlich.
Das Feuer in dem stillgelegten Kieswerk wurde am Sonntagabend gegen 18 Uhr gelegt, die meisten der Brandanschläge erfolgten dagegen erst spät in der Nacht, oft zwischen 2 und 4 Uhr. Im Dezember 2023 waren im Perlacher Forst und im Forstenrieder Park zwei abgestellte Holzerntemaschinen, sogenannte Harvester, in Flammen aufgegangen.
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