München: Anna Soppe (CSU) vom BA Moosach ist jüngste Stadtteil-Politikerin

Mit gerade mal 21 ist die Jura-Studentin Anna Soppe (CSU) vom BA Moosach die jüngste Stadtteil-Politikerin in ganz München. Die AZ stellt sie vor.
von  Eva von Steinburg
Anna Soppe ist Mitglied im Bezirksausschuss Moosach und wohnt in der Borstei – hier posiert sie im malerischen Rosengarten.
Anna Soppe ist Mitglied im Bezirksausschuss Moosach und wohnt in der Borstei – hier posiert sie im malerischen Rosengarten. © Daniel von Loeper

Mit gerade mal 21 ist die Jura-Studentin Anna Soppe (CSU) vom BA Moosach die jüngste Stadtteil-Politikerin in ganz München. Die AZ stellt sie vor.

Aus München will sie nie wieder weg. Das Beste an ihrem Berlin-Trip sei die Rückfahrt nach München gewesen, behauptet Jura-Studentin Anna Soppe aus Moosach. Denn Berlin habe zu viele düstere Ecken: „Ich war dermaßen froh wieder zu Hause zu sein. München ist eine nicht übermäßig große Stadt, die ihren Charme immer behält.“

Die 21-Jährige schätzt ihr behütetes Heim – in der Borstei wohnt sie mit ihren Eltern und zwei jüngeren Brüdern: „Es war ein Traum, hier aufzuwachsen – perfekt. In den geschützten Höfen mit Springbrunnen und den Gärten gibt es extrem viele Kinder. Das ist total familiär.“

Anna Soppe kommt aus einer politischen Familie

Daheim hat politisches Engagement Gewicht und Tradition. Soppes Stiefvater Alexander Dietrich (CSU) ist Münchens neuer Personalreferent. Ihre Mutter Susanne Dietrich arbeitet seit acht Jahren im BA Moosach mit. Anna zog 2014, noch als Gymnasiastin, ins Stadtteilparlament mit ein. Mit 21 Jahren ist sie im Augenblick das jüngste BA-Mitglied in München.

„Niemand hat gedrängelt. Ich wollte selber in die Politik“, sagt Soppe. „Sehr löblich, sehr ambitioniert“, hätscheln sie Ältere. Gleichaltrige necken sie schon mal: „Aha, die neue Bundeskanzlerin sitzt mit im Kurs“. Das ärgert Soppe: „Es ist mir eine Ehre, die Moosacher Bürger zu vertreten.“ Den Wunsch nach einer neuen Schaukel am Spielplatz, Beschwerden, dass der Bus öfter fahren soll – solche Ideen von Moosacher Kindern und Jugendlichen nimmt sie gerne auf – und gibt sie weiter.

Anna Soppe mit Stiefvater Alexander Dietrich und Mutter Susanne Dietrich. Foto: privat

Die eloquente Jura-Studentin nimmt Probleme halt nicht einfach so hin. Instinktiv sucht sie nach einer Lösung. Vor drei Jahren verteilte sie als Wahlkampfassistentin der CSU-Landtagsabgeordneten Mechthilde Wittmann Flyer – und fing dabei Feuer für die Politik: Nah am Bürger zu sein, hat ihr gefallen: „Der Vorteil am kleinen Mandat im BA ist, dass sich schnell etwas tut. Ob es eine neue Ampeltaktung oder eine Bordsteinabsenkung ist. Wenn ich etwas anstrebe, habe ich viel schneller das Ergebnis“, so Soppe.

"Junge Frauen müssen sich mehr einmischen"

Für die Kamera strahlen, ja, das kann die Studentin auch: Beim AZ-Model-Wettbewerb „Die Schöne Münchnerin“ wurde die Moosacherin schon mal dritte. Die Perlenkette, die sie gewann, trägt sie heute in der Oper oder zum Dirndl. Anna Soppe wirkt besonders gut erzogen, ist aber auch unkonventionell: Singen, E-Gitarre spielen und Kickboxen gehören zu ihren Hobbys.

In ihrem Bezirksausschuss stellt die CSU vier Männer und fünf Frauen: „Ha! Da mache ich den Unterschied. Das geht in die richtige Richtung“, trumpft Soppe auf. Und meint: „Junge Frauen müssen sich einfach mehr einmischen in politische Dinge. Das ist mir sehr wichtig. Da bin ich eine kleine Feministin“.


AZ-Serie Politik im Kleinen:

Lebenswert und liebenswert – so soll ihr Viertel sein und bleiben. Und dafür setzen sie sich ein, mischen mit, diskutieren über neue Tunnel, Bäume, Bänke oder Ampelanlagen. Kein Zweifel, die 667 Münchner Stadtteilparlamentarier in den 25 Stadtbezirken sind echte Lokalpatrioten. Oder, wie es Sibylle Stöhr, BA-Chefin auf der Schwanthalerhöhe sagt: „Wir wollen die Welt um uns herum ein klein bisschen besser machen.“ In der AZ-Serie „Große Lust auf kleine Politik“ stellt die AZ in lockerer Folge Münchens Stadtteilparlamentarier vor.

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