"Minibar der Baukultur"

Ein Aktenschrank voller Architektur in der Blumenstraße soll zur Diskussion anregen.
von  az
Stadtbaurätin Elisabeth Merk und Thomas Rehn von der Lokalbaukommission.
Stadtbaurätin Elisabeth Merk und Thomas Rehn von der Lokalbaukommission. © Daniel von Loeper

Altstadt - Das Wohnhaus in der Müllerstraße 22 ist schon drin, die Anlage an der Ruhestraße und der Wohnkomplex am Taxisgarten. Insgesamt etwa 140 Blätter mit Bauprojekten in München lagern bereits in dem gelben Aktenschrank, der im Servicezentrum der Lokalbaukommission steht – und noch viele weitere Beiträge sollen folgen.

„Wir wollen Baukultur im Alltag abbilden“, sagt Stadtbaurätin Elisabeth Merk. Dazu können Architekten und Bauherren ihre Projekte an die Lokalbaukommission senden. Ähnlich einer „Minibar“ solle der Aktenschrank funktionieren, sagt Merk: Eine Auswahl neuer Architektur im Kleinformat. „Egal ob es die kleine Garage ist oder der neue Konzertsaal – alles trägt zum Stadtbild bei.“

Gezeigt wird, was geschickt wird. Laut Thomas Rehn von der Lokalbaukommission, Initiator des Projekts, wird von der Kommission keine Auswahl getroffen. Nur eine Vorgabe gibt es: die Form. Eine DIN A 4 Seite mit Bildern des Bauwerks, den wichtigsten Informationen und einer Erklärung, warum genau dieses Projekt einen wichtigen Beitrag zur Baukultur darstellt. Damit der Schrank zum Start nicht leer ist, hat Rehn in den vergangenen Wochen Architekten angeschrieben und gebeten, ihre Projekte beizusteuern. Daher befinden sich zu Beginn noch viele größere Bauprojekte in den vier Schubladen.

Der gelbe Schrank soll allerdings kein Einzelstück bleiben. Geht es nach Rehn und Merk werden noch weitere folgen – genauso wie eine Dokumentation im Internet. „Es ist ein erster Schritt“, sagt Rehn. Auch Diskussionsabende oder Stadtführungen zu den eingereichten Bauten könne man sich vorstellen.

„Wir wollen die Diskussion über Baukultur aus den Fachmagazinen heraus in die Mitte der Gesellschaft bringen“, erklärt Stadtbaurätin Merk. Dazu gehöre, dass man eben nicht nur die „Diven“ der Architektur darstelle, sondern auch die „Alltagsschönheiten“ aus der Straße um die Ecke. Die Mitarbeiter der Lokalbaukommission hoffen, dass das Projekt bei den Münchnern gut ankommt – egal, ob ihnen die gezeigten Bauwerke gefallen oder nicht.

Informationen unter www.muenchen.de der Aktenschrank steht im Servicezentrum in der Blumenstraße 19.

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