Mieter in Angst: GBW will Bagger rollen lassen

Im Herzen Schwabings droht einem Häuserblock der Abriss: Die Mieter sorgen sich. Was passiert mit ihnen?
Ferdinand Otto |
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Der Wohnkomplex in der Bonner Straße
Ferdinand Otto 2 Der Wohnkomplex in der Bonner Straße
Der Wohnkomplex in der Bonner Straße
Ferdinand Otto 2 Der Wohnkomplex in der Bonner Straße

Schwabing - In einem Hinterhof in der Bonner Straße steht ein unscheinbarer kleiner Wohnblock. Deutsche Mittelschicht, wie es sie früher überall in Schwabing gab.

Mittlerweile ist dieses Grundstück vermutlich ein kleines Vermögen wert - womöglich ein Grund, warum der Eigentümer, die GBW, es abreißen und mit mehr Wohnungen neu bebauen will. Aus derzeit 24 Wohnungen sollen 43 werden.

Ende Juni flatterte beim zuständigen Bezirksausschuss Schwabing-West ein entsprechendes Papier auf den Tisch und damit auch in die Hände von Stadtteilpolitiker und Mieterbeirat Albrecht Schmidt. "Antrag auf Vorbescheid", heißt das im Behördendeutsch, der erste Schritt für einen Abriss.

Der SPD-Politiker ist empört über das Vorgehen der GBW: "Ganz klar, die wollen Geld machen und die Mieter raus haben." Dadurch zeige sich, die Sozialcharta beim Aufkauf der GBW durch die Patrizia sei das Papier nicht wert gewesen, auf dem sie gedruckt war.

Auf einer Mieterversammlung habe sich nun erstmals ein Vertreter der GBW blicken lassen, berichtet Schmidt. Demnach habe die GBW versucht, Einzelgespräche mit den Mietern zu führen. Aus Sicht von Schmid kein ernstzunehmendes Entgegenkommen.

Auch nebenan in der Bonner Straße gibt es Probleme. Wenige Meter entfernt von den Häusern, die die GBW abreißen lassen will, wohnt Familie D., ebenfalls in einem GBW-Haus.

Dass ihre Wohnung nicht abgerissen werden soll, erleichtert Margit D. "Trotzdem habe ich das Gefühl, dass uns der Vermieter hier raushaben will", sagt sie. Die Miete, zeigt sie auf dem Bescheid, steige nun schon wieder um 120 Euro - von 800 auf über 900 Euro. Die viel größere Unverschämtheit findet sie jedoch die 100prozentige Mietsteigerung für ihre Garage: von 40 auf mittlerweile 80 Euro. „Ich fühle mich hier einfach nicht mehr willkommen. Keiner redet mit uns." 

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