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Messeralarm in München: Generalstaatsanwaltschaft ermittelt nach Vorfall an Synagoge

Drei Männer sollen am Jakobsplatz das Gedenken an Hamas-Opfer und israelische Soldaten verunglimpft haben – einer von ihnen zog ein Messer. Jetzt ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft.
Hüseyin Ince,
dpa |
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Nahe der Synagoge steht derzeit ein Denkmal mit Kerzen und Bildern für die Opfer der Hamas-Attacken im Oktober 2023.
Nahe der Synagoge steht derzeit ein Denkmal mit Kerzen und Bildern für die Opfer der Hamas-Attacken im Oktober 2023. © imago

 Altstadt - Die Generalstaatsanwaltschaft München hat die Ermittlungen gegen drei junge Männer übernommen, die in der Nähe der Synagoge auf aufgestellte Bilder und Kerzen für Geiseln der Hamas und getötete israelische Soldaten gespuckt haben sollen. Geführt werden die Ermittlungen vom Antisemitismusbeauftragten der bayerischen Justiz, wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft sagte.

Eskalation an der Synagoge: 19-Jähriger tritt Security-Mitarbeiter und zieht Messer

Update 10. März, 15.22 Uhr: Demnach wird gegen die drei Syrer, die ihren Wohnsitz in Österreich haben, nun wegen Bedrohung, Körperverletzung, Beleidigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener ermittelt.

Nach dem Vorfall in der Nähe des Jüdischen Museums in München hätten Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes die jungen Männer festhalten wollen, wie die Polizei dazu mitgeteilt hatte. Ein 19-Jähriger habe daraufhin einen der Mitarbeiter getreten und ein kleineres Messer gezogen, das er trotz Aufforderung nicht abgelegt habe. Als sowohl die Sicherheitsmitarbeiter als auch dazugekommene Polizisten mit dem Gebrauch ihrer Schusswaffen drohten, ließ der 19-Jährige das Messer den Angaben nach fallen.

Rabbinerkonferenz: "Trauriges Resultat von importiertem Antisemitismus aus dem Nahen Osten"

Laut einer Polizeisprecherin waren bei dem Vorfall mehr als 30 Polizeikräfte vor Ort. Die drei Männer wurden nach ihrer vorläufigen Festnahme wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie erwartet jetzt nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft allerdings eine Anklage in Deutschland. 

Der Vorstand der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) nannte den mutmaßlich antisemitischen Vorfall "ein weiteres, trauriges Resultat von importiertem Antisemitismus aus dem Nahen Osten".

Vorfall vor Synagoge in München: Mehr als 30 Münchner Beamte im Einsatz

Erstmeldung 9. März, 13.02 Uhr: Vor der Synagoge in der Altstadt ist es am Samstagabend gegen 18 Uhr zu unschönen Szenen gekommen. Drei Männer zwischen 19 und 21 Jahren bespuckten zunächst in der Nähe des Jüdischen Museums Bilder und Kerzen, die für die Opfer des Hamas-Angriffs aufgestellt worden sind. Dabei fluchten sie laut Augenzeugen auf Englisch.

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Der bewaffnete Sicherheitsdienst der Synagoge bemerkte das und versuchte, die drei Männer festzuhalten. Einer der drei – Syrer mit Wohnsitz in Österreich, wie sich später herausstellte – trat dem Sicherheitsdienst gegen das Bein. Danach zog er ein kleines Messer, zeigte es vor. Ohne Stichbewegungen, wie die Polizei sagte. Nun drohten die Sicherheitsleute – häufig ehemalige israelische Soldaten – mit Schusswaffengebrauch. Die Polizei wurde alarmiert. Als auch die Polizei drohte, von der Waffe Gebrauch zu machen, ließ der junge Mann sein Messer fallen.

Mehr als 30 Beamte waren kurzzeitig im Einsatz. Die drei Syrer aus Österreich wurden vorübergehend festgenommen und nach der Feststellung ihrer Identität wieder freigelassen. Einer von ihnen musste laut Polizei eine Sicherheitsleistung (Kaution) hinterlegen. 

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9 Kommentare
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  • HanneloreH am 11.03.2025 10:46 Uhr / Bewertung:

    Darf man dort eigentlich auch Kerzen und Blumen für die Kinder, Großväter, Großmütter usw. die in Gaza lebten und getötet wurden, ablegen? Oder ermittelt dann ach gleich die Bundesanwaltschaft?

  • Witwe Bolte am 11.03.2025 18:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von HanneloreH

    Nicht zu empfehlen. Da kommt gleich die hauseigene Security herbeigeeilt. Der ganze Komplex wird ständig mit vielen Kameras überwacht.

  • Ali Kante am 10.03.2025 16:05 Uhr / Bewertung:

    Falls es indigene Deutsche waren: ganz klar ultra-rechtsextrem, und volle Härte des Gesetzes. Falls irgendwie importiert mit speziellem Migra-Hintergrund schauen wir einfach weg und gehen weiter...

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