Mehr Tische und Stühle für den Hans-Mielich-Platz!
Giesing - Frühling, Sonne, jetzt ein Espresso oder ein Glaserl Rotwein. Der neu herausgeputzte Hans-Mielich-Platz wäre eigentlich wie geschaffen für eine kurze Pause im Freien. Aber dort muss der Untergiesinger in den schönsten Stunden des Tages schnell sein, um einen der wenigen Sitzplätze zu ergattern.
Für die Pause zwischendrin gibt es ein paar Bänke, die die Stadt aufgestellt hat, die Tische der Taverna Likabitos, außerdem vier Tische des „Café Lü“. Alles in allem nicht besonders viel für den großen Platz.
Aber zahlreiche Vorschriften verhindern, dass das neue Schmuckstück gastronomisch erschlossen wird. „Wir würden schon mehr Tische rausstellen, aber mehr als vier sind für ein Café unserer Größe nicht erlaubt“, heißt es im „Café Lü“.
Das „World of Wine“ gleich nebenan ist eigentlich mit 200 Quadratmetern recht groß. Doch Inhaber Karl Heinz Krawczyk rechnet vor, was es ihn kosten würde, wollte er seinen Kunden auf dem Hans-Mielich-Platz bewirten: „200000 Euro, das ist mehr, als ein Familienbetrieb innerhalb einer Generation verkraften kann.“
Die Summe ergibt sich aus den Umbauten, die bei einer Nutzungsänderung fällig würden: Eine Küche, dazu vier bis sechs Toiletten, außerdem Brandschutzmaßnahmen. „Neue Türen, neue Decken, das ist der Wahnsinn“, sagt Krawczyk.
Dazu käme die Ablöse, die fällig wird, wenn ein Gastronomie-Betrieb keine Parkplätze für seine Kundschaft ausweisen kann.
„Daran habe ich bei meiner Rechnung noch gar nicht gedacht.“ Also beschränkt sich der Weinhändler auf das, was er immer schon macht, nämlich Wein verkaufen.
Und der Hans-Mielich-Platz bleibt weitgehend frei von Tischen und Stühlen – das freut wenigstens die Rollschuh fahrende Kinder.
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