Maxvorstadt: Großer Polizeieinsatz in Unterkunft - Sicherheitsmitarbeiter bedroht

Zwei Großfamilien sollen wegen ansteckender Infektion verlegt werden. Ein Streit eskaliert.
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Die Polizei ist mit mehr als 20 Streifen ausgerückt. (Symbolbild)
Die Polizei ist mit mehr als 20 Streifen ausgerückt. (Symbolbild) © Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

Maxvorstadt - In einer Turnhalle am Marsplatz, in der Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht sind, ist es am Samstagabend zu einem Tumult gekommen. Die Polizei setzte mehr als 20 Streifen ein.

Maxvorstadt: Ukrainer wegen besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs angezeigt

Bei einigen Bewohnern der Unterkunft waren Fälle einer ansteckenden Hautkrankheit entdeckt worden. Damit sich die Krätze nicht unkontrolliert ausbreitet, sollten einige der Geflüchteten nach Angaben des Sozialreferats in andere Unterkünfte gebracht werden.

Zwei Großfamilien, bestehend aus 30 Erwachsenen und 70 Kindern, allesamt Angehörige ukrainischer Roma und Sinti, sollten in zwei getrennten Transporten verlegt werden. Dann kursierte unter den Menschen das Gerücht, einige von ihnen sollten in Wohnungen unterkommen. Plötzlich wollte jeder eine Wohnung, manche Leute fingen daraufhin an, ihre Sachen zu packen.

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Mitglieder der beiden Gruppen reagierten "sehr aggressiv", so das Sozialreferat. Einige von ihnen sollen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sogar mit Eisenstangen und Stühlen bedroht haben, teilte gestern ein Polizeisprecher mit. Die Situation eskalierte zunehmend, sagt Hedwig Thomalla, Sprecherin des Sozialreferats.

Ein 24-jähriger Wachmann hat deshalb nach Polizeiangaben ein Tierabwehrspray eingesetzt. 20 Personen, unter ihnen Heimbewohner aber auch Mitarbeiter der Unterkunft, klagten anschließend über Augenreizungen. Sie wurden von Sanitätern vor Ort ambulant versorgt. Die Polizei rückte mit 20 Streifenwagen an. Den Beamten gelang es, die Situation zu beruhigen. Als Rädelsführer wurden zwei Ukrainer ermittelt. "Gegen die beiden 32 und 33 Jahre alten Männer wird inzwischen wegen eines besonders schweren Falls von Landfriedensbruch ermittelt", sagt Polizeisprecher Sven Müller.

Gegen den Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, der das Pfefferspray eingesetzt hat, ermittelt inzwischen die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung. Nach Auskunft des Sozialreferats hätte der 24-Jährige das Tierabwehrspray im Dienst nicht bei sich tragen und demnach auch "nicht einsetzen dürfen", bestätigte Sozialreferatssprecherin Hedwig Thomalla auf Anfrage der AZ.

In verschiedenen Flüchtlingsunterkünften kam es in den vergangenen Wochen zu Konflikten. Polizei und Sozialreferat sprechen von Einzelfällen. Hedwig Thomalla: "Tatsächlich stellte das Nutzungsverhalten einiger der Untergebrachten in der Riesstraße den Reinigungsdienst vor Herausforderungen. Das Schulgelände war allerdings zu keiner Zeit verwüstet. Müll wurde stets zeitnah entsorgt."

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28 Kommentare
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  • M.Ritter am 31.03.2022 01:26 Uhr / Bewertung:

    Sehr geehrter Herr Hub,

    es handelt sich nicht um Sinti und Roma sondern nur um Roma.
    Sinti und Roma sind zwei Völker, mit jeweils eigenständiger Identität, Sprache und Kultur. Hat jemand diese Menschen gefragt welche Zugehörigkeit sie haben und wenn warum? Was war der Beweggrund?
    Wie kam man zu der Schlussvollgerung das es sich in dem Fall um diese zwei Völker geht,
    sehr wahrscheinlich handelt es sich um Roma und warum tut man das Sinti dazu, wenn es sich in Wahrheit nur um Roma handelt?
    Wenn es ukrainische Roma sind, dann sind sie ukrainische Staatsangehörige und sollten nur als Ukrainer erwähnt werden oder werden auch die Juden ebenfalls extra als Juden irgendwo erwähnt? Was ist mit anderen ukrainischen Minderheiten. Es gibt z.B. auch ukrainische Serben! Das ganze ist wie eine Selektion.
    Beste Grüße,
    Mihael Ritter
    1.-Vorsitzender
    Sinti und Roma Köln e.V.

  • Münchner1972 am 30.03.2022 11:25 Uhr / Bewertung:

    Sehr sachlichen Kommentar zur Bevölkerung in den Stadtbezirken Maxvorstadt und Neuhausen-Nympenburg abgegeben und nicht veröffentlicht worden. Warum nicht?

  • Besserwisser111 am 31.03.2022 15:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Münchner1972

    genau.

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