Streit zwischen Ukrainern und einem Russen endet blutig – um den Krieg ging es dabei nicht

Zwei Ukrainer und ein Russe feiern in einer Unterkunft für Geflüchtete in Laim. Dann kommt es zum Krach. Einer der Täter greift zu einem Messer und sticht zu. Dabei geht es aber nicht um den Ukraine-Krieg oder Politik.
von  Ralph Hub
Wegen eines blutigen Streits in einer Geflüchtetenunterkunft in Laim war die Polizei mit rund zehn Streifen am Tatort. (Symbolbild)
Wegen eines blutigen Streits in einer Geflüchtetenunterkunft in Laim war die Polizei mit rund zehn Streifen am Tatort. (Symbolbild) © imago images/Eibner

Zwei Männer aus der Ukraine und ein Russe sind in der Nacht auf Dienstag gegen Mitternacht in einer Geflüchtetenunterkunft in der Elsenheimerstraße aneinandergeraten. Der Wachdienst alarmierte den Polizeinotruf. Rund zehn Streifen wurden nach Laim in das Wohnheim geschickt.

Die drei Männer hatten erst zusammen gefeiert und dabei auch ordentlich Alkohol getrunken. Spät in der Nacht kam es zum Streit. Aber nicht wegen des Ukrainekrieges oder der Politik, vielmehr dürfte der Alkohol die entscheidende Rolle gespielt haben. Ein politisches Motiv gilt derzeit laut Polizei als unwahrscheinlich. Bei einem der Beteiligten, einem 28-Jährigen aus der Ukraine, wurden nach Polizeiangaben bei einem Schnelltest rund zwei Promille Alkohol im Blut gemessen. Bei den anderen beiden Männern wurden Blutproben genommen, das Ergebnis liegt noch nicht vor.

Opfer haben beide massive Verletzungen

Nach bisherigen Ermittlungen haben offenbar der 61 Jahre alte Russe und der 50 Jahre alte Ukrainer Streit mit dem 28-Jährigen bekommen. Beide sollen den Ukrainer geschlagen haben. Der 28-Jährige griff daraufhin nach Informationen eines Polizeisprechers vom Dienstag zu einem Messer und stach zu. Der 50-Jährige erlitt mehrere Stich- und Schnittwunden im Bereich des Oberkörpers und am Hals, offenbar wurde auch die Lunge getroffen. Der 61-Jährige hatte Verletzungen im Bereich des Unterleibs. Beide Verletzte kamen ins Krankenhaus.

Ermittlungen wegen versuchten Tötungsdeliktes

Die weiteren Ermittlungen hat das Kommissariat K11, die Mordkommission, übernommen. Gegen den 28-Jährigen steht der Verdacht eines versuchten Tötungsdeliktes im Raum. Am Tatort wurden umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt. Der Tatverdächtige wird dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München zur Klärung der Haftfrage vorgeführt.

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