Maden und Marder in der Kindertagesstätte!
Tote Marder und Schädlinge unter der Decke haben die Eltern in einer Münchner Kita aufgeschreckt. Was jetzt passiert.
Hadern (München) - Die Vorweihnachtszeit haben sich Eltern der Kita in der Guardinistraße gewiss anders vorgestellt: In der Decke der städtischen Einrichtung haben Marder offenbar unterm Dach gewütet.
Auffällig war der stinkende Geruch von der Decke in der Kita-Küche. Zwei Marder wurden daraufhin tot in der Deckenverhüllung aufgefunden, hat die Stadt mitgeteilt, sowie diverse Schädlinge.
Betroffene Eltern berichten in einem anonymen Brief, der der AZ vorliegt, dass es aus der Decke der Küche, wo das Essen für die Kinder zubereitet wurde, gerieselt haben soll. Auch Maden seien von der Decke gefallen.
Die Stadt hat auf die Geruchs-Beschwerden reagiert und die Räume nach einer Ortsgebegung am 13. November untersuchen lassen.
Ergebnis: Die Küche wurde sofort gesperrt, die städtische Kita im Anschluss vorübergehend ausgelagert. Die 75 Kinder der drei Kindergartengruppen werden momentan in drei benachbarten Einrichtungen betreut, die Hortgruppe mit den 25 Kindern kommt in der Schule an der Guardinistraße unter.
Tierkadaver entfernt
Die Decke wird saniert, die Bauarbeiten sollen bis nach den Weihnachtsferien dauern, teilt die Stadt mit. Die Tierkadaver seien "fachgerecht" entfernt worden.
In der gesamten Einrichtung werde eine neue Schallschutzdecke eingebaut, alle Räume seien von der Sanierung betroffen.
Eltern sorgen sich wegen der Keime. Die Stadt hat jedoch eine "gründliche Reinigung aller Räume" angekündigt, zum Abschluss der Bauarbeiten.
Voraussichtlich ab 13. Januar sei die Kita wieder "uneingeschränkt nutzbar".
Was die Maden betrifft, beruhigt Katrin Zettler, Sprecherin beim Referat für Gesundheit und Umwelt: "Maden sind Schädlinge, die beim Menschen durchaus Ekel auslösen können. Uns sind aber keine Anhaltspunkte bekannt, dass durch die Maden Krankheiten übertragen werden."
Schon früher ein Marderproblem
Inzwischen hat sich auch der Elternbeirat der Kindertagesstätte an der Guardinistraße 58 zu dem Problem geäußert. In einem Schreiben, das auch die AZ erhalten hat, berichten sechs Elternbeirats-Mitglieder von bereits früheren, ähnlichen Vorfällen. Sie kritisieren in dem Brief:
"Bereits vor fünf Jahren hat es ein Marderproblem in der Einrichtung gegeben, was dazu geführt hat, dass die Kinder in den großen Ferien in die benachbarte Schule umziehen mussten."
Die Eltern fragen: "Wie kann so etwas in einer Stadt wie München sein, in der Kindertagesstätten wie Pilze aus dem Boden sprießen?!"
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