Löwenköpfe: Wo das Glück zu greifen ist
Altstadt - Seit über 400 Jahren stehen sie vor der Residenz, die Löwen, und wirken wie die Wächter der Eingänge.
Allerdings hat man sie 2014 gegen exakte Kopien ersetzt. Umwelteinflüsse hatten die Originale beeinträchtigt, und so wurden sie ausgetauscht. Die Originallöwen sind jetzt in den Räumen der Residenz ausgestellt.
Witzig ist es allerdings, wenn man sich einmal eine Zeit zwischen den Löwen aufhält. Das habe ich am Samstag getan. Wie Magnete werden die Hände der Münchner und der Besucher angezogen. Manchmal meint man, dass die Person ohne Interesse vorbeigeht, aber im letzten Moment schnellt dann doch die Hand heraus und streichelt blitzschnell die Nasen der Löwenköpfe auf dem Schild. Die sind dadurch blitzblank poliert.
Alle paar Sekunden wird einer der vier Löwenköpfe berührt, und natürlich wird diese Berührung mit Wünschen verbunden. Wie genau das Wunschregularium geht, weiß ja niemand so ganz genau, aber wenn man ein bisschen zuhört gibt es verschiedene Theorien.
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„Papa, darf ich der Mama sagen was ich mir gewünscht habe?“, fragt ein kleiner Junge seinen Vater, nachdem der ihn hochgehoben hat, damit er an die Nase kommt. „Natürlich nicht, sonst geht der Wunsch doch nicht in Erfüllung“, antwortet der Papa. „Warum?“, will der Sohn wissen. So, jetzt wird’s schwer, das zu erklären.
„Es funktioniert aber nur, wenn man alle vier Nasen gestreichelt hat“, meint eine ältere Dame. Aha. „Ein Löwe reicht“, erklärt dagegen ein Mann seiner Frau.
Touristen blättern unsicher in ihren Reiseführern, aber auch da steht’s nicht. So ist jeder ein bisschen auf sich selbst gestellt, ob er rubbelt und wünscht oder nicht.
Vielleicht sind die Löwen aber auch die vier beliebtesten Virenscanner Münchens. Denn gerade in dieser Jahreszeit möchte ich nicht wissen, welcher Virencocktail da so Tag für Tag zusammen kommt – und vielleicht sollte man sich beim Griff auf die Löwennase zumindest eines wünschen: Gesundheit.
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