Letzte Versteigerung in der Halle 2!

Am Samstag ist Schlussverkauf im Secondhand-Kaufhaus der Stadt. Noch zwei Versteigerungen und Schnäppchenpreise - danach ist für immer Schluss. Zumindest in der Sachsenstraße.
von  Nina Job
Einmal noch ist die Halle 2 geöffnet, dann schließt sie für immer. 170.000 Trödel-Artikel wurden hier jährlich verkauft.
Einmal noch ist die Halle 2 geöffnet, dann schließt sie für immer. 170.000 Trödel-Artikel wurden hier jährlich verkauft. © Petra Schramek

Am Samstag ist Schlussverkauf im Secondhand-Kaufhaus der Stadt. Noch zwei Versteigerungen und Schnäppchenpreise - danach ist für immer Schluss. Zumindest in der Sachsenstraße.

Giesing - Das war’s erstmal mit der Halle 2: Am morgigen Samstag findet in der Sachsenstraße 29 der große Räumungsverkauf statt: die gebrauchten Gegenstände, die in den vergangenen Monaten auf den Wertstoffhöfen gesammelt wurden, gehen zu Schleuderpreisen weg. Zudem werden – ebenfalls vorerst zum letzten Mal – Raritäten versteigert. Dafür gibt es am Samstag gleich zwei Termine: um 11 und um 13 Uhr.

Versteigert werden unter anderem ein rotes Damen-Elektro-Fahrrad, eine Heiligenfigur und passend zum Abschied ein Kultobjekt von Braun: ein kombiniertes Schallplattenspieler-Radio-Gerät (SK 61) in weißem Gehäuse – von Liebhabern „Schneewittchensarg“ genannt.

Was noch unter den Hammer kommt

Warum die Halle 2 schließen muss, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben: Auf allen Wertstoffen gab es offenbar Mitarbeiter, die in die eigene Tasche gewirtschaftet haben, indem sie gut erhaltenes Gebrauchtes – vor allem Elektrogeräte – heimlich beiseite schafften und an Händler weiterverkauften (AZ berichtete). Am 13. März fand eine Großrazzia statt. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Bandendiebstahls und Hehlerei.

Der Korruptionsskandal brachte den Münchner Abfallwirtschaftsbetrieb (AWM) in Bedrängnis. Fast ein Fünftel der Mitarbeiter steht unter Verdacht: 18 von 100 Arbeitern wurden freigestellt, vier Wertstoffhöfe sind aktuell noch bis auf Weiteres wegen Personalmangels geschlossen.

Größe Empörung über Schließung - die Kommentare der AZ-Leser

Inzwischen laufen Bewerbungsgespräche für neues Personal. Der Wertstoffhof an der Lerchenstraße kann voraussichtlich im Mai wieder geöffnet werden. Und auch für ein neues Secondhand-Kaufhaus gibt es Hoffnung: „Wir werden auf jeden Fall versuchen, wieder eines zu eröffnen“, sagte AWM-Sprecher Günther Langer am Mittwoch zur AZ. Um Korruption künftig zu verhindern, sollen alle Mitarbeiter Namensschilder tragen und die Wertstoffhöfe mit Videokameras überwacht werden. Zudem soll eine elektronische Schließanlage verhindern, dass die Gelände nachts betreten werden können.

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