Leguan einfach abgeschoben

Ein stark vernachlässigter Wüstenleguan braucht intensive Pflege, die bekommt der arme Kerl jetzt in der Reptilienauffangstation.
von  Natalie Kettinger
Wenn Reptilien wie dieser Wüstenleguan Krankheitssymptome zeigen, kann es für die exotischen Tiere schon zu spät sein.
Wenn Reptilien wie dieser Wüstenleguan Krankheitssymptome zeigen, kann es für die exotischen Tiere schon zu spät sein. © Auffangstation für Reptilien

Maxvorstadt - Dieser kleine putzige Geselle, ein Wüstenleguan (Dipsosaurus dorsalis), wurde im Rahmen eines Umzuges und weil er bereits schwer krank war vom Vorbesitzer an eine Pflegestelle abgeschoben. Die überforderten vorübergehenden Halter, ehemalige Mitbewohner in einer WG, brachten ihn in erbärmlichem Zustand in die Reptilienauffangstation.

Nach intensiver tiermedizinischer Therapie, täglicher mühevoller Betreuung mit Handfütterung und Sonnenbaden ist er nun wieder soweit hergestellt, dass die Mannschaft der Auffangstation einen neuen guten und dauerhaften Platz für ihn suchen kann.

Der kleine Kerl ist leider kein Einzelfall: "Oft bekommen wir Reptilien, die in erschreckendem gesundheitlichem Zustand sind", sagt Fachtierarzt Thomas Türbl. Fehlende Sachkunde, ungeeignete Terrarien, mangelndes Interesse und Verantwortungsbewusstsein seien häufige Ursachen - und dass die Tiere  für wenig Geld nicht nur im Zoohandel, sondern auch in Gartencentern und Baumärkten an Laufkundschaft verkauft werden.

Reptilien verbergen Krankheiten sehr lange, so dass der erforderliche Tierarztbesuch oft zu spät erfolgt.

In der Reptilienauffangstation kann man einiges über Reptilien lernen: Die monatliche Führung bietet Gelegenheit, sich die Terrarien anzusehen und in individuellen Beratungsgesprächen kann man sich vor dem Kauf eines Reptils über dessen Ansprüche und Bedürfnisse informieren.

 

 

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