Kultserie: "Münchner Geschichten"
Lehel - Als ich im Herbst 2012 mein 40jähriges Dienstjubiläum bei der Stadtverwaltung München beging, durfte ich einen bestimmten Betrag für ein Geschenk meiner Wahl ausgeben. So zog ich also los, bin rein in den Hugendubel und steuerte zielgerichtet zu den DVD's. Mein Blick suchte und fand die „Münchner Geschichten“. Nach meiner Ansicht konnte für diesen Anlass nichts passender sein, als diese Münchner Serie aus dem Jahr 1974.
Ich fühle mich ihr sehr verbunden, da diese im Stadtteil Lehel spielt und ich ja selbst dort aufgewachsen bin. Wunderbar werden da die 70iger Jahre widergespiegelt, in der ich ein Teenager war. Jede Folge schaute ich mir an und heute genieße ich es wieder. Wie damals fühle ich mit Susi (Michaela May), weil sie es mit Tscharlie (Günther Maria Halmer) wahrlich nicht leicht hatte. Es hat mir damals trotzdem sehr leid getan, dass sie am Schluss nicht mehr zusammen kamen. Trotz allem war er ja so charmant!
Was ich interessant finde - und worauf ich als Teenager noch nicht so geachtet habe – war, dass damals schon die Spekulanten in München „zugeschlagen“ haben. Die Mieter wurden aus ihrer Wohnung rausgeekelt, um dann das Haus irgendwann abzureißen oder luxus zu sanieren. Dann wird teuer neu vermietet – so der Plan! Tja, es hat sich dahingehend bis heute nicht viel geändert und es wurde – und wird wohl - leider nicht besser!
So wurde also auch die Oma (Therese Giese) von Tscharlie - und er mit ihr - rausgeekelt aus ihrer gemütlichen Altbauwohnung mit einem kleinen Balkon zum Hinterhof hinausgehend. Was war das für ein Flair und eine Atmosphäre. Dafür wurde ihr dann ein 1-Zimmer-Appartement eines gesichtslosen Neubaus in einem ebenso gesichtslosen Umfeld angeboten. Die Aussicht ließ einen „schaudern“. Lauter Betonblöcke um einen herum, trist und trübe! Ist ja heute auch noch in manchen Stadtteilen so.
Da fragt man sich schon, was sich so ein Architekt dabei gedacht hat, wenn er so was hinstellt und wieviel Lebensfreude in Menschen aufkommen mag, die da wohnen müssen. Tscharlie hat zwar versucht, seiner Oma das Appartement „schön zur reden“ aber man merkte, dass er auch nicht davon überzeugt war.
Die „Münchner Geschichten“ haben das Lebensgefühl von damals sehr gut getroffen und es ist für mich jedes mal eine Freude, diese wieder ansehen zu können. 'Was gäbe ich darum, mich einmal mit Michaela May und Günther Maria Halmer über diese Zeit und die Dreharbeiten unterhalten zu können!
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