Kulinarisches Mysterium

Im Kismet in der Löwengrube findet man viel: Internationales Essen, gute Drinks – nur eben kein Fleisch.
Daniel Gahn |
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Tajine im Kismet.
Daniel von Loeper Tajine im Kismet.

Altstadt - er erste Eindruck ist immer entscheidend. Wer in diesem Moment ein bisschen geheimnisvoll und mysteriös wirkt, macht sich immer ein bisschen interessanter. So verhält es sich auch im Kismet, dem neuen Restaurant und Bar in der Löwengrube. Ist es ein Restaurant? Ist es eine Bar? Oder eher göttliche Fügung, wie der Name suggeriert?

Zunächst wirkt das Kismet ein bisschen arg karg. Modern und puristisch sagen die Anhänger des Stils, der auf klare Linien und wenig Zierde setzt. Die Bar duckt sich auf der einen Seite, in der Mitte des Raumes führt eine Treppe zur Bar im zweiten Stock und im restlichen Raum stehen wenige Tische. Aber das ist nicht alles.

Hinter der offenen Küche wartet das optische Filetstück des Kismet. Der eigentliche Restaurantbereich ist angenehm dunkel gehalten. Blau und grün verleihen dem Raum schlichte Eleganz. Die hölzernen Tische stehen dafür recht eng zusammen. Es ist nicht unbedingt der beste Ort für private Gespräche.

Die Speisekarte ist ein Schnelldurchlauf durch den Diercke Weltatlas. Es beginnt mit türkischen Gözleme, darauf Mezze, dann biegt die Karte nach Nordafrika ab. Es folgt Tajin, ein marokkanisches Gericht aus dem Tontopf, bis es nach einer Viertel-Globus-Umdrehung plötzlich indisch weiter geht.

Am Wegesrand warten Wildkräutersalate, um die Verwirrung perfekt zu machen. Das Kismet ist in dieser Hinsicht ein Chamäleon, die Farben der Speisen sind mindestens genauso bunt. Am Ende der Karte wird nur eine Sache wirklichklar: Fleisch sucht man hier vergebens.

Im ersten Stock wartet die Bar. Sie ist nicht so spektakulär schön wie das Restaurant und wirkt fast ein bisschen unprätentiös. Die Drinks sind dagegen ungewöhnlich.

Gemäß dem Kismet-Prinzip gibt es hier alles, was man auch an einer vernünftigen Bar bestellen kann, allerdings mit einem ganz bestimmten Einschlag. Die Namen der Drinks lassen die Ursprung erahnen, jedoch werden hier Klassiker wie Moscow Mule oder Old Fashioned neu interpretiert. Marrakesch Mule, Beirut Punch, Jerusalem Old Fashioned, Damaskus Daisy oder Istanbul Fizz heißen die Kreationen, die durch spezielle Zutaten eine neue geschmackliche Färbung bekommen.

Das Kismet gibt sich eben gern mysteriös und geheimnisvoll, aber gerade das macht es interessant.

Löwengrube 10, Öffnungszeitenm im Restaurant von Mittwoch bis Samstag 18 Uhr bis 0 Uhr, Öffnungszeiten in der Bar von 20 Uhr bis 2 Uhr, www.kismet.cc

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