Künstlerinnen an die Macht!

Im neuen Wohngebiet Aubing Ost müsste die Quote Männer-Frauen ausgewogen sein. Deswegen wird jetzt intensiv nach Frauen gesucht - für Straßennamen.
Aubing - Hier, auf dem etwa zehn Hektar großen ehemaligen Bahnareal zwischen der Aubing-Ost-Straße und der S-Bahn-Station Leienfelsstraße, stehen etwa 450 Wohneinheiten, zum Teil mit Doppel-, Reihen- und Eckhäusern. Dazu gibt es Kindertagesstätten mit sechs Kindergartengruppen, Hort- und Krippengruppen.
Ein normales, neues Viertel. Bis auf die Straßen. „Rund 6, 7“ sollen laut Kommunalreferatssprecher Bernd Plank hier noch benannt werden. Und zwar nach Frauen.
Genauer gesagt: nach Künstlerinnen. Hintergrund: Die meisten nach Personen benannten Münchner Straßen tragen Namen von Männern. Von 6129 Straßen sind 2774 nach Männern und 288 nach Frauen benannt – also knapp ein Zehntel.
Seit 2004 will der Kommunalausschuss deshalb weiblichen Persönlichkeiten bei der Benennung von Straßen nach Möglichkeit Vorrang gewähren. Aber das ist nicht so leicht.
In einem Bericht des Kommunalreferats von 2011 heißt es: „Nach wie vor beziehen sich die Wünsche nach einer Ehrung von Persönlichkeiten durch eine Straßenbenennung sowohl von privater Seite als auch seitens der Bezirksausschüsse und aus den Reihen des Stadtrats fast ausschließlich auf Männer.“
Der Kommunalausschuss des Stadtrates hat jetzt beschlossen, künftig noch mehr auf Frauennamen zu achten. Das zuständige Vermessungsamt hat dabei mehrere Stadtquartiere im Visier: unter anderem eben das Viertel Aubing-Ost.