Kontroverse um den Kirchenfriedhof

Obermenzing – Der stillgelegte Kirchenfriedhof St. Georg in der Dorfstraße 37a sorgt in Obermenzing für Diskussionen. Während die Kirche ihn wieder in Betrieb nehmen möchte, bangt die Stadt um ihre Wasserversorgung.
Denn durch neue Bestattungen könnten Schadstoffe ins Grundwasser sickern, die sich bei der Verwesung der Leichen bilden.
Gesundheitliche Risiken durch verunreinigtes Wasser seien nicht auszuschließen, hieß es dazu bei der öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Pasing-Obermenzing am Dienstag, 7. Mai 2013.
Der BA möchte deshalb eine Prüfung des Wasserwirtschaftsamts abwarten, bevor er sich weiter zu dem Fall äußert.
Bereits in der Sitzung ließ sich jedoch erahnen, dass eine Lösung so leicht vielleicht nicht sein wird: Während einige BA-Mitglieder der Wasserqualität im Viertel höchste Priorität einräumten, argumentierten andere für eine „Wiederbelebung“ der alten Obermenzing Dorfkirche.
So paradox es zunächst klinge, könne man mit der Inbetriebnahme eines Friedhofs wieder „Leben in die Kirche“ holen, erklärte ein BA-Mitglied.
Regelmäßige Bestattungen und die Pflege neuer Gräber würden die Pfarrei wieder zu einem Anlaufpunkt im Viertel machen, so das Argument.
Mit der Eröffnung des Waldfriedhofs an der Bergsonstraße hatte der Kirchenfriedhof im Jahre 1913 seine Betriebserlaubnis verloren. Seitdem wurden keine Bestattungen mehr auf dem Gottesacker durchgeführt.
Ein weiteres Gespräch zwischen Stadt und Pfarrei ist für kommenden Mittwoch geplant.