Kamel-Auftritt vor Disco abgesagt

Achmed sollte vor dem Club „8below“ in der Schützenstraße stehen. Die Veranstalter lenken am Ende ein.
Anja Perkuhn |
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Ein Kamel vor der Disco? So einen tierisch wilden Anblick wollten Partyveranstalter vor dem 8below haben.
AZ-Montage | dpa, ho Ein Kamel vor der Disco? So einen tierisch wilden Anblick wollten Partyveranstalter vor dem 8below haben.

Altstadt - „Party mit einem Kamel?! Why not!“, fragten die Veranstalter der Oriental Circus Party noch vor einigen Tagen auf Facebook. Am Ende war aber klar, warum nicht: Die Clubbetreiber und Münchner hatten sich gegen das Tier vor dem „8below“ in der Schützenstraße als Feiermensch-Magnet ausgesprochen (AZ berichtete) – und die Gäste mussten sich mit Bauchtanz und orientalischer Musik begnügen.

Am Montagvormittag lenkten die Veranstalter ein: „Aus Rücksicht auf das Kamel, den Clubbetreiber und um niemand weiteren zu verärgern, haben wir als Organisatoren dem Circus Baldoni Kaiser diesbezüglich abgesagt“, schrieben sie unter den Facebook-Eintrag der AZ. „Wir beschränken uns nun lediglich auf die Artisten Fakire, Clowns und Bellydancer.“

Und Achmed, das achtjährige Dromedar wurde doch nicht vor die Disco gestellt, sondern durfte in seiner Unterkunft bleiben und sich mental auf seine nächsten Auftritte in der Manege vorbereiten.

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Noch am Freitag hatte die Facebook-Seite des „8below“ das Tier als besondere Attraktion für die orientalische Party „Rakasni“ verbreitet. Clubbetreiber Sebastian Bauer, der lediglich den Club als Veranstaltungsort zur Verfügung stellt, mit der Organisation der Party aber nichts zu tun hatte, zeigte sich dennoch verärgert über die Werbeaktion: „Das kommt bei uns auf gar keinen Fall vor, das ist ja Tierquälerei“, sagte er am Freitag.

Von den Details der Veranstaltung hatte er nach eigenen Angaben erst während der Feiertage erfahren. Die Betreiber verboten des Auftritt des Dromedars in der Straße nahe des Hauptbahnhofs und bei Minusgraden. Sollte es doch kommen, werde er selbst die Polizei rufen, sagte Bauer. So weit kam es dann aber gar nicht. Im Internet sind die Reaktionen auf die Absage überwiegend positiv. Mehrere Tierschützer kommentieren den Rückzieher erleichtert: „Clubbetreiber verhindert Tierquälerei“, twittert der Account „Circus ohne Tiere“.

Und „Wadschi Wildlife“ schreibt: „Vielen Dank an den Clubbetreiber des ,8below’ in München, der sich gegen diese Tierquälerei in seinem Club ausgesprochen hat.“

„Gut so, Tiere gehören in Freiheit und nicht in den Zirkus oder als Attraktion vor eine Disco“, erklärt Userin Daniela Kühnel auf der Facebook-Seite der Abendzeitung.

Die Polizei konnte am Dienstag nach wie vor nicht bestätigen, dass ein Kamel-Auftritt überhaupt angemeldet worden war. Die Veranstalter waren für Anfragen nicht erreichbar.

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