Juwelen-Diebe am Marienhof
Juwelier neben Dallmayr wird von bewaffneten Männern ausgeraubt. Die beiden Täter entkommen unerkannt.
Altstadt - Der Juwelier hielt die beiden Männer zunächst für reiche Kundschaft aus dem Nahen Osten. Beide sprachen hebräisch. Einer trug eine teure schwarze Lederjacke, vermutlich ein Modell von Armani.
Die beiden Männer ließen sich von dem 49-Jährigen einige Schmuckstücke vorlegen. Einer zog sogar eine Lupe aus der Tasche und betrachte den Schmuck ganz genau. Als der Juwelier ein paar besonders teure Stücke präsentierte, griff der Ältere der beiden in die Innentasche seiner Lederjacke. Ein Pistolengriff war kurz zu sehen, dann blickte der Juwelier in das schwarze Mündungsloch einer Pistole.
Der eine Räuber schnappte sich zwei teure Ohrstecker aus Gold. Sein Komplize griff sich einen kostbaren Kettenanhänger aus einer offenstehenden Vitrine. Der Wert laut Polizei: mehrere 10 000 Euro.
Die Räuber rannten mit ihrer Beute aus dem Laden am Dallmayr vorbei in Richtung Marienplatz. Vermutlich sind sie dort im Untergrund verschwunden und mit der U-Bahn geflohen. Die S-Bahn kommt als Fluchtfahrzeug kaum in Frage. Wegen des Lokführerstreiks hätten sie gestern viel zu lange auf den nächsten Zug warten müssen.
Der Juwelier löste sofort Alarm aus. Innerhalb weniger Minuten waren drei Streifenwagen vor Ort. Die Juwelenräuber waren bereits entwischt. Sämtliche Ausfallstraßen wurden überwacht. Doch bis zum Donnerstagabend verlief die Fahndung erfolglos.
Die Polizei wertet derzeit die Spuren am Tatort aus. Fingerabdrücke wurden genommen. Umliegende Juweliere haben freiwillig die Aufnahmen ihrer Überwachungskameras zur Überprüfung angeboten. „Oft spähen die Täter vor dem Überfall verschiedene Tatorte aus, manchmal bleibt das nicht unbeobachtet“, sagt ein Juwelier.
Auch die Aufnahmen der Überwachungskameras am Marienplatz und im Bahnhof werden von der Kripo ausgewertet. Möglicherweise wurden die Männer von einer auf der Flucht gefilmt.
Ein Räuber ist etwa 50 Jahre alt, sehr gepflegt und kräftig. Er sprach englisch und hebräisch. Bewaffnet war er mit einer Pistole mit eckigem Lauf.
Sein Komplize ist etwa 40 Jahre alt, ca 1.90 Meter groß, dunkel gekleidet und auffallend schlank.
