Justizzentrum: Terrasse gesperrt
Maxvorstadt - Wer am Donnerstag am Justizzentrum in der Nymphenburger Straße seinen Kaffee draußen trinken wollte, rieb sich erstaunt die Augen. Die Terrasse der Cafeteria – gesperrt. Und zwar bis auf Weiteres. Da kann die Sonne scheinen, wie sie mag.
Sofort kam das Gerücht auf, dass man seitens der Verantwortlichen einen Bombenanschlag auf den NSU-Prozess fürchte und deshalb eine Sicherheitslücke schließen wollte. Denkbar wäre zum Beispiel dieses Szenario: Ein findiger Attentäter geht an einem sonnigen Tag über die Terrasse auf die Toilette der Cafeteria, deponiert dort etwas und holt dies bei schlechtem Wetter – nachdem er die Personenkontrolle passiert hat – wieder ab. Ganz so groß war die Gefahr aber bislang wohl nicht. Bereits zuvor waren nicht nur die Personenkontrollen verschärft worden. Das Gebäude des Justizzentrums wird auch jetzt schon jeden Morgen mit Polizeihunden nach Verdächtigem abgesucht.
Um das Sicherheitsrisiko aber weiter zu verringern, wurde der Außenbereich der Caféteria tatsächlich „aus Sicherheitsgründen gesperrt“. Das erklärte die Pressesprecherin des OLG, Barbara Stockinger, auf Nachfrage der AZ.
Wegen des NSU-Verfahrens? „Nicht nur“, sagt Stockinger. Es gäbe auch andere große Prozesse, die im Justizzentrum derzeit laufen und laufen werden. So startet in genau einer Woche der Prozess gegen einen ehemaligen kroatischen Geheimdienstler. Auch das ein Verfahren mit erhöhtem Sicherheitsrisiko. Vor diesem Hintergrund machten die neuen Sicherheitsvorkehrungen Sinn. Die Terrasse bleibt daher bis auf Weiteres geschlossen, so Stockinger.
- Themen: