Jakobi-Fest: Das Comeback der Ur-Dult
Altstadt - Eine Dult, das kennen die Münchner eigentlich aus der Au. Dass die ersten Dulten aber am St.-Jakobs-Platz stattfanden, das wissen nicht alle.
Die Anrainer des Jakobsplatzes haben sich in der Initiative „Nachbarn bauen Brücken“ zusammengetan und wollen die Tradition vom Dultplatz im Herzen der Altstadt wiederbeleben – zumindest für einen Tag. Am Sonntag steigt deswegen das große Jakobi-Fest.
Von 12 bis 20 Uhr gibt’s ein buntes Bühnenprogramm mit viel Musik, historische Marktstände, ein Karussell und viel Kinder- und Familienprogramm.
Einst grüne Wiese außerhalb der ältesten Stadtmauer, dann Marktplatz, Nebenzentrum der städtischen Verwaltung, Schutthalde, Parkplatz – über die Jahrhunderte hat der St.-Jakobs-Platz sein Gesicht oft verändert.
Mal stand der Anger, wie der Platz bis 1886 hieß, im Zentrum des städtischen Lebens, mal war er fast vergessen. Eine erste Jakobskirche gab es hier allerdings schon im frühen 12. oder 13. Jahrhundert.
Außerdem war hier quasi die Ur-Dult der Stadt angesiedelt. 1310/12 ist dieser Markt am Tag des Heiligen Jakob (25. Juli) zum ersten mal erwähnt. Ein Jahrmarkt und wichtiger Umschlagplatz für die Versorgung Münchens mit Fernhandelsgütern.
Später wurde der Platz immer urbaner – Metzger, Bierbrauer oder Seiler lebten hier. Und Künstler wie der Rokokobildhauer Ignaz Günther oder später der Maler Carl Spitzweg.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde es zu eng. Die Dult zog um in die Au.
Seit einigen Jahren erobern die Münchner den Platz zurück, spätestens seit die Israelitische Kultusgemeinde hierher zog. Am Sonntag wird genau das gefeiert.
Das Programm des Jakobi-Festes finden Sie auf www.muenchen.de.
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