Ingenieur um 100 000 Euro geprellt

Cyber-Gangster hacken den PC eines Ingenieurs aus Trudering und erbeuten durch Online-Banking über 100 000 Euro. Fünf weitere Kontobesitzer sind wegen Geldäsche dran.
Ralph Hub |
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Während der Ingenieur im Urlaub war, räumten Kriminelle sein Konto leer (Symbolbild).
dpa Während der Ingenieur im Urlaub war, räumten Kriminelle sein Konto leer (Symbolbild).

Trudering - Gerade zurück aus dem Asien-Urlaub schockte einen Ingenieur aus Trudering ein dickes Minus auf seinen Kontoauszügen. Während er am anderen Ende der Welt relaxte, hatten Zuhause Cyber-Gangster mit Hilfe seines Computers die Konten des 64-Jährigen und auch die seiner Kinder geplündert.

Über eine Sicherheitslücke im Computersystem war es den Gaunern gelungen, einen Trojaner auf dem PC des Münchners zu installieren. Die Schadsoftware meldete unbemerkt sämtliche Daten, Passwörter und auch die Kontostände weiter. Der elektronische Spion saß auch im Smartphone des Ingenieurs.

Die Täter kontrollierten den kompletten Datenverkehr. Sie konnten die E-Mails mitlesen und waren so über sämtliche Belange genau informiert.

So wussten sie auch, dass der 64-Jährige einen Urlaub in Asien plante, wann er fliegen würde und zu welchem Termin er wieder zurück sein würde.

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Auch die Finanzlage des Ingenieurs kannten sie bis auf den Cent genau. Schlimmer noch, sie wussten auch, dass die Familie sich untereinander Vollmacht für die Bankkonten des jeweils anderen erteilt hatte. Dadurch konnten die Cyber-Gangster nicht nur auf ein Konto zugreifen – sondern auf alle, auch die der bereits erwachsenen Kinder des Mannes.

In aller Ruhe bereiteten sie Gauner ihren Coup vor. Als erstes ließen sie die Handynummer des Münchners auf eine andere Telefongesellschaft und auf ein neues Gerät umbuchen. Der Rest war dann nur noch ein Kinderspiel.

Per Online-Banking buchten die Gauner Geld ab. 18 Transaktionen sind registriert. Die Bank schöpfte keinen Verdacht. Die jeweiligen TAN-Nummern wurden gemäß der üblichen Sicherheitsvorkehrungen separat auf das registrierte Handy geschickt. Nur befand sich das Smartphone eben nicht mehr im Besitz des Kunden. Nacheinander räumten die Täter alle greifbaren Konten leer. Insgesamt buchten sie über 100 000 Euro ab.

Das Geld ging an fünf Konten. Deren Besitzer hatten sich vorab bereit erklärt, das fremde Geld nach Eingang an Personen zu übergeben, die sie überhaupt nicht kannten. Dafür kassierten sie eine kleine Vermittlungsgebühr.
Nachdem der Schwindel jetzt aufflog, sind die Kontoinhaber wegen Geldäsche dran. Wenn sie Pech haben, müssen sie sogar für den entstandenen Schaden haften.

„Derartige Betrügereien sind keine Einzelfälle“, warnt Polizeisprecher Oliver Timper. Um sich zu schützen, sollte man unbedingt das Virenprogramm auf seinem PC regelmäßig aktualisieren und die Kontoauszüge möglichst oft überprüfen

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