In-Club räumt das Feld für Luxus-Wohnungen

20 Monate haben die Münchner in dem U-förmigen roten Bau gefeiert. Das Haus soll abgerissen werden...
Anne Hund |
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Die Rubybar mit dem roten Pferd zieht weiter.
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Geschäftsführer Soren Haensell stellt sich zum Abschied noch einmal demonstrativ vor das rote Pferd. "Ich danke den Nachabarn und den Gästen für 20 Monate herrliche Monate."
ah 8 Geschäftsführer Soren Haensell stellt sich zum Abschied noch einmal demonstrativ vor das rote Pferd. "Ich danke den Nachabarn und den Gästen für 20 Monate herrliche Monate."
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Die Rubybar mit dem roten Pferd zieht weiter.
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20 Monate haben die Münchner in dem U-förmigen roten Bau gefeiert. Das Haus soll abgerissen werden...

Isarvorstadt  - "Tschüss, schönes Grundstück, hallo Glaskomplex“ hat jemand auf der Facebook-Seite der Rubybar gepostet. 20 Monate haben in dem Club die Münchner im Glockenbachviertel rund um das rote Plastikpferd getanzt. Mal zu House-Musik, mal zu Hip-Hop. Erst am Wochenende standen sie vor dem U-förmigen roten Bau bis raus auf die Fraunhoferstraße in der Schlange.

Am Montag ist das letzte Konzert. Danach gehen in der Rubybar die Lichter aus.

Der rote Bau mit dem Biergarten zur Erhardtstraße wird plattgemacht. Früher war in dem Gebäude mehr als zehn Jahre lang die Osteria Santini, mehrere Gastro-Projekte folgten. Anfang 2012 öffnete - nur für den Übergang - die Ruby-Bar. Unter diesem Namen taucht die Münchner Location seit fast zehn Jahren immer wieder auf, zuletzt in der Müllerstraße, und immer an Orten, die der Abrissbirne geweiht sind.

Bald also werden die Bagger in der Fraunhoferstraße ausrücken. Denn wie berichtet entstehen an der Kreuzung die „Glockenbachsuiten“, ein hoch gewachsener Wohnkomplex, den die Münchner Firma Concept Bau als „Traumprojekt mit Isarblick“ bewirbt. Bis 2014 sollen die durchaus schicken Wohnungen enstehen. Im Erdgeschoss wird es Ladenflächen geben. Die Verkaufspreise beginnen bei 7700 Euro pro Quadratmeter.

Viele Münchner im Stadtteil fürchten, dass an der Stelle ein Stück Glockenbachviertel verloren geht. So hatte jüngst der Münchner Andreas Dorsch in einem offenen Brief an die Stadtbaurätin angeprangert, dass die “zum Teil noch vorhandene subkulturelle Athmosphäre“ im Glockenbachviertel „zugunsten eines Hochpreis-Slums“ geopfert werde. Mehr als 5000 Menschen haben diesen Brief inzwischen unterschrieben. 

Für die Rubybar ändert das nichts. In dieser Woche wollen die Inhaber Robinson Kuhlmann (Robinson Bar), Robi Gränitz (Hey Luigi) und Gomma-Labelbetreiber Mathias Modica den Laden räumen, und die Tür in der Fraunhoferstraße hinter sich zuziehen.

Hunderte Fans trauern, einer von ihnen hat auf der Rubybar-Facebook-Seite ein Video zu "Goodbye Ruby Tuesday" der Rolling Stones gepostet.

Klar sei es schade, dass das rote Pferd mit der Rubybar nun weiter ziehen muss, räumt Kuhlmann ein. "Es ist schade, wir haben die Location lieb gewonnen. Und trotzdem finde ich es cool, dass die Verantwortlichen uns das hier an dieser Stelle überlassen haben." Er meint die temporäre Nutzung der Party-Räume in dem roten Bau, und den kleinen Biergarten. Immerhin waren es am Ende 20 Monate. 

Kuhlmann kann seine Gäste trösten: "Das nächste Projekt wird kommen." Wo die Rubybar wieder aufschlägt, könne er zwar zum Zeitpunkt noch nicht sagen, aber so viel: "Wir sind sehr vom Glockenbachviertel geprägt. Weit weg werden wir nicht gehen."

Danke sagen wollen die Ruby-Macher ihren treuen Gästen, genauso wie den Nachbarn. "Sie haben es neben einer Location mit so viel Leben bestimmt nicht immer leicht gehabt", sagt Kuhlmann.Trotzdem seien alle kooperativ gewesen. "Es hat nie Probleme oder Stress gegeben."

Geschäftsführer Søren Haensell stellt sich zum Abschied noch einmal demonstrativ vor das rote Pferd. "Ich danke den Nachabarn und den Gästen für 20 Monate herrliche Monate."

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