Im Wodka-Suff: Schüler überfallen Supermarkt
Drei Spezl überfallen an Silvester alkoholisiert einen Supermarkt, bedrohen Angestellte und erbeuten 34.000 Euro. Sie werden schnell gefasst – und sitzen jetzt auf der Anklagebank
München - Drei Freunde im Alter zwischen 19 und 22 Jahren aus Freimann tranken im Park Wodka und beklagten sich über ihre Geldprobleme. Da kam einer auf den Gedanken, sich im nahen Supermarkt zu bedienen – eine echte Schnapsidee.
Mit Messern zwangen sie am 31. Dezember 2012 die geschockten Supermarkt-Angestellten zur Herausgabe von über 34.000 Euro. Doch die Polizei kam ihnen schnell auf die Schliche. Seit gestern müssen sie sich nun vor der Jugendkammer des Landgerichts wegen schweren Raubs verantworten.
Raub am 31. Dezember: Supermarkt überfallen
Schüler Can P. (Namen geändert) stellt sich als reinen Mitläufer dar. „Ich habe die Angst der Geschädigten gesehen. Da bin ich erst aufgewacht“, erzählt der heute 20-Jährige von diesem Silvestertag. Die drei Freunde hätten erst versucht, ins Büro zu gehen und sich dort die Kassenschübe mit dem eingenommenen Bargeld des Supermarkts rauszuholen.
Das Büro war aber unerwarteterweise in diesem Moment besetzt, das Trio wurde aufgefordert, den Supermarkt zu verlassen. Doch die drei, die in einer Bar zünftig Silvester feiern wollten, ließen sich nicht mehr von ihren kriminellen Plänen abbringen. Im Gegenteil. Can P. berichtet, wie seine Spezl plötzlich Küchenmesser in der Hand hielten. Er selber habe keins mit gehabt. Die Ankläger sind da anderer Meinung.
Als die Tür des Personaleingangs aufgeht, drängen die drei, inzwischen mit Wollmützen vermummten, Freunde das Personal ins Büro zurück. Ein Angestellter versucht zu fliehen, wird aber von einem der drei Räuber gestellt und ins Büro gebracht.
Der Marktleiter hat bei dem anfänglichen Geschubse den Schlüssel zum Tresor verloren. Das erklärt er Celal C. (22), als der ihm mit dem Messer droht. Der Schlüssel wird gefunden, der Tresor geöffnet. Die Täter entkommen mit einem Safe-Bag (20.000 Euro) und Kassenschüben mit über 14.000 Euro Bargeld. Jeweils 500 Euro verpulverten die Räuber noch am selben Silvesterabend. Der Rest wurde am nächsten Tag aufgeteilt, berichtete Can P. gestern. Er habe 6000 Euro bekommen. Bei Ben G., dem ältesten der drei Angeklagten, wurden aber nicht etwa 6000 Euro, sondern 19.000 Euro gefunden. Hatte er einen Teil der Beute zurückgehalten?
Hinweise aus ihrer Nachbarschaft führten jedenfalls nach nur zwei Tagen zur schnellen Ergreifung des räuberischen Trios. Die Ermittler finden dann heraus, dass Celal C. im November 2012 zwei Taxler überfallen haben soll und dabei 120 Euro erbeutete.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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