Hortkinder ziehen nicht in Hochbunker
Milbertshofen - Wie ziemlich viele Münchner Schulen, hat auch die Milbertshofer Grundschule in der Hanselmannstraße ein Platzproblem. Das sollte durch den Umzug eines Teils der Einrichtung in den alten Hochbunker an der Schleißheimerstraße gelöst werden. Dieses Thema ist nun endgültig vom Tisch.
Bei der Diskussion ging es vor allem um den der Schule angeschlossenen Hort. Der sollte aus dem bestehenden Gebäude ausziehen und so Räume für die Grundschulkinder freimachen. Einem derartigen Vorschlag erteilte Stadtschulrat Rainer Schweppe eine Absage. Zu klein, marode und einfach nicht mehr zeitgemäß sei das Gebäude von 1942. Unter anderem fehlende Fenster in dem früheren Luftschutzraum beunruhigen den Schulchef: "Es bedarf eines enorm kosten- und zeitintensiven Aufwands, um eine angemessene lernfreundliche Atmosphäre für alle am Lernprozess Beteiligten zu schaffen."
Zumdem sei der Brandschutz im Bunker nicht ausreichend. Die Branddirektion müsste für eine Nutzung ein zweites Treppenhaus oder einen Rettungsweg an der Außenwand einbauen. Ebenso sein Aufzug erforderlich, der die Grundfläche des Gebäudes verringere. Die ist generell ein Knackpunkt. Obwohl der Hochbunker sieben Geschosse hat, ist der Fläche relativ gering. Ein Obergeschoss verfügt über zwei Schutzräume mit etwa 24 und 32 Quadratmetern sowie veraltete sanitäre Anlagen. Die notwendige Gesamtfläche für einen viergruppigen Hort beträgt 569 Quadratmeter zzgl. der Flächen für Sanitärbereiche und Erschließungsflächen. Selbst unter der Annahme, dass 70 Quadratmeter pro Stockwerk (Erdgeschoss bis 5. Obergeschoss) Nutzfläche geschaffen werden können, würde die Gesamtfläche von 420 Quadratmetern nicht ausreichen, um die erforderlichen Räume unterzubringen", so Schweppe.
Der Hort soll also bleiben und ein Teil der Grundschule in die benachbarte Mittelschule umziehen und einen Erweiterungsbau erhalten. Eine versorgungsküche mit Speise- und Aufenthaltsräumen, eine neue Zweifachsporthalle sowie zusätzliche Räume für die Schulkinder sind geplant.
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