Historische Elefantenhaus-Kuppel wird gesprengt

Es kracht in Hellabrunn. Wegen Einsturzgefahr wird am Freitagmorgen die Kuppel des denkmalgeschützten Elefantenhauses gesprengt.
Linda Jessen |
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Die Kuppel des Elefantenhauses ist nicht mehr zu retten. Am Freitag wird sie gesprengt.
Petra Schramek Die Kuppel des Elefantenhauses ist nicht mehr zu retten. Am Freitag wird sie gesprengt.

Es kracht in Hellabrunn. Am Freitagmorgen wird die Kuppel des historischen Elefantenhauses gesprengt. Grund ist die Einsturzgefahr des denkmalgeschützen Bauwerks.

Thalkirchen - Es gilt als Wahrzeichen des Tierparks: Das historische Elefantenhaus in Hellabrunn, das vor über 100 Jahren gebaut wurde. Doch das Gebäude ist einsturzgefährdet, die Kuppel muss abgetragen werden. Hierzu wird am kommenden Freitag eine sogenannte Lockerungssprengung durchgeführt. In etwa 150 Metern Umkreis wird es dann gefährlich, das Gelände wird daher abgesperrt.

Das Skelett der Kuppel wird zur Sicherheit mit Gummimatten abgedeckt. So fliegen keine Teile unkontolliert in der Gegend herum und der Schall wird gedämpft. Im Elefantenhaus wird ein Sprengbett aufgeschüttet. Eine Schicht aus Kies und Sand, einen halben Meter dick, ist dafür nötig.

Bereits 2010 wurde klar, dass ein Umbau nötig ist. Damals stürzte ein Teil der Decke ein. Eine Untersuchung ergab: Die hohe Spannung hatte zu starken Schäden geführt. Zudem litt der Bau unter den Dämpfen des ammoniakhaltigen Elefantenurins. Die Stahlträger waren nicht mehr zugfest, der Beton bröckelte.

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Die Elefanten und die Tiere in den angrenzenden Gehegen bleiben währenddessen in ihren Ställen. In den vergangenen Wochen haben ihre Pfleger mit ihnen geübt, laute Geräusche zu dulden. Sie werden während der Sprengung teilweise bei den Tieren bleiben.

Das Elefantenhaus wurde 1914 nach Entwürfen des Architekten Emanuel Seidel erbaut. Die denkmalgeschützte Kuppel aus Stahlbeton und Glas war eine der ersten freitragenden Kuppeln weltweit. Nun soll eine neue Kuppel als Stahlkonstuktion entstehen. Bei der Planung mussten die Ansprüche der Elefanten, der Pfleger, der Besucher und des Denkmalschutzes berücksichtigt werden - keine leichte Aufgabe. Mit knapp 15 Millionen Euro unterstützt die Stadt München das Umbauprojekt. Ende 2015 soll es abgeschlossen sein.

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Die neue Unterkunft wird bereits sehnsüchtig erwartetet: "Unser Elefantenbulle Ludwig ist bereits drei Jahre alt und braucht als pubertärer Elefantenbulle eine eigene Anlage. Wir stehen unter enormen Zeitdruck", macht Kuratorin Beatrix Köhler deutlich. 

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