Hellseherinnen belästigen Passanten

Audio von Carbonatix
Frauen sprechen in der Altstadt und der Isarvorstadt Passanten an und drohen ihnen. AZ-Redakteurin Kimberly Hoppe hat es gleich zwei Mal an einem Tag erlebt. Ihr Bericht.
Altstadt - Eine Frau mit Kopftuch stupst mich vor dem Trachten-Laden im Tal am Isartor an. Gerade denke ich noch, dass sie mich mit einer Verkäuferin verwechselt und irgendwas zu den draußen aufgestellten Dirndln wissen will.
Da sagt die Frau zu mir: „Zwei Männer lieben Sie!“
Ich sehe sie überrascht an, antworte: „Na, so was.“
Sie weicht meinem Blick aus, sucht nach meiner Hand und murmelt etwas von: „Sie haben ein glückliches Karma.“
Ich bedanke mich, sage auch, dass es mir sehr gut geht. „Wenn Sie nicht mit mir reden, kippt Ihr Karma dramatisch“, droht die Handleserin plötzlich. „Ihnen wird etwas Schlimmes passieren.“
Wie sie das denn zu verhindern wüsste, will ich wissen. „Ich lese aus der Hand. Dann wird alles gut. Für 100 oder sagen wir 50 Euro.“
Ich verschwinde.
In der Ickstattstraße im Glockenbachviertel treffe ich noch am selben Tag wieder eine Frau, umhängt mit viel Schmuck, die mich lauthals anspricht: „Hallo, Sie! Großes Glück steht bevor!“
Ich antworte: „Genau. Und wenn ich nicht mit Ihnen rede, wird alles ganz schrecklich.“
Die Handleserin sieht mich erstaunt an: „Ja, woher wissen Sie..?“
Ich: „Ich kann auch hellsehen.“
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