Heftige Prügelei in Neuperlach - keiner sagt was
Eine Gruppe junger Türken und Afghanen gehen auf einander los. Einem wird der Hinterkopf nahe Halsschlagader zerschnitten. Am Ende will keiner der Schläger was sagen.
München - Gefährliche Körperverletzung in Neuperlach: Erst jetzt berichtet die Polizei über eine üble Prügelei im März zwischen Türken und Afghanen und sucht nach Zeugen. Am Freitagabend, 29.03.2013, gegen 21.30 Uhr, kam es im Bereich des U-Bahnhofes Neuperlach Zentrum zwischen einer Gruppe jugendlicher Afghanen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren und sowie einem 22-jährigen Türken und einem 20-jährigen Afghanen zu einem Streit, dem eine kurze, körperliche Auseinandersetzung folgte. Zunächst trennten sich die beiden Personengruppen wieder.
Kurze Zeit später trafen die Beschuldigten und die beiden späteren Geschädigten im Eingangsbereich eines Schnellrestaurants wieder aufeinander. Um sich vor einem Angriff der Tätergruppe zu schützen, hielten die beiden Geschädigten die Eingangstür des Lokals von innen zu. Allerdings gelang es den Angreifern die Tür aufzureißen.
Im weiteren Verlauf schlugen die Beschuldigten vor der Tür des Lokals mit Fäusten und Füßen auf die beiden Männer ein. Ein 16-jähriger Schüler zerschlug eine Bierflasche und verletzte einen 20-jährigen Afghanen mit mehreren Schlägen und Stichen.
Bei der anschließenden Versorgung des 20-jährigen Geschädigten in einem Krankenhaus wurde eine ca. 4,5 cm lange Schnittwunde hinter der Ohrmuschel sowie ein Scherbenrest festgestellt. Hier ging die Schnittrichtung Richtung Halsschlagader.
Weitere erhebliche Schnittwunden befanden sich am Hinterkopf sowie am linken Ohr. Zwei ca. 1 cm lange Wunden am linken Schulterblatt mussten ebenfalls behandelt werden. Sein Begleiter, der 22-jährige Türke, wurde bei der Auseinandersetzung durch Schläge und Tritte leicht verletzt.
Der Haupttäter wurde am nächsten Tag dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die übrigen drei Beschuldigten wurden von Polizeibeamten zu ihren jeweiligen Aufnahmeeinrichtungen gebracht.
Da sich alle Beteiligten gegenüber der Polizei unkooperativ zeigen, konnte der genaue Tatablauf bislang nicht ermittelt werden. Derzeit liegen widersprüchliche Einlassungen vor. Hinsichtlich der Schwere der Verletzungen des Geschädigten wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft ein Gutachten beim Institut für Rechtsmedizin in Auftrag gegeben.
Zeugenaufruf: Um den Tathergang genau klären zu können, bittet die Polizei Personen, die sachdienliche Angaben zum Tatablauf oder weitere Einzelheiten geben können, sich beim Polizeipräsidium München, Kommissariat 23, Tel.: 089/2910-0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
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