Haus in Schellingstraße wird nach oben gebaut: Spektakulärer Dachaufbau

In der Schellingstraße wird aufgestockt. Doch der geplante moderne Blickfang muss weg: Ein Fensterband lehnt die Kommission für Stadtgestaltung ab.
von  Eva von Steinburg
Ursprünglich sollte das Haus so umgebaut werden.
Ursprünglich sollte das Haus so umgebaut werden. © Christian Stadler

In München werden immer mehr Stadthäuser professionell nach oben erweitert. In der Schellingstraße 110 bis 116 werden zum Beispiel zwei schlichte Häuser aus den 60er-Jahren aufgestockt. Auf zwei Ebenen kommen so 21 neue Wohnungen dazu.

Zwei Häuser werden aufgestockt: 21 Wohnungen entstehen

Die Stadtgestaltungskommission im Münchner Rathaus hat das Aufstockungs-Projekt in der Maxvorstadt ins Visier genommen – und die Ästhetik stark beeinflusst.

Ein durchgehendes Fensterband hatte Architekt Christian Stadler für die Häuser in der Schellingstraße ursprünglich geplant – als moderne und markante Zäsur zwischen dem schlichten 60er-Jahre-Bau und den Neubau-Geschossen. "Zur Belichtung und Belüftung der neuen Wohnungen", schreibt der Münchner Architekt.

Ursprünglich sollte das Haus so umgebaut werden.
Ursprünglich sollte das Haus so umgebaut werden. © Christian Stadler

Fensterband wird abgelehnt

Dieses markante Fensterelement darf der Architekt an der Schellingstraße 116 jedoch nicht auf das Haus bauen: Das Fensterband erscheint der Stadtgestaltungskommision unpassend. Sie lehnte es in ihrer Sitzung vom 5. Juni ab.

Auf der nächsten Sitzung am 24. Juli präsentierte Stadler seinen überarbeiteten Fassaden-Entwurf im Rathaus – ohne das Lichtband. "Jetzt ist alles etwas beruhigter", erläutert er. Seinen Ursprungs-Entwurf findet er nach wie vor gut, den aktuellen aber auch – mit einer Reduktion der Fassade auf normale Dachfenster und Gauben. Bei der Diskussion über die Ästhetik der Dach-Aufstockung unter den Mitgliedern der Stadtgestaltungskommission sagte Cornelius Mager, Leiter der Lokalbaukommission: "Durch die Überarbeitung ist das Haus schlüssiger und weniger spektakulär."

Nach der Überarbeitung ist alles etwas schlichter gehalten.
Nach der Überarbeitung ist alles etwas schlichter gehalten. © Christian Stadler

Der Architekt Matthias Sauerbruch kritisierte: "Hier versuchen Sie, das Haus fortzusetzen und weiter wachsen zu lassen. Das ist Ihnen nicht gelungen. Das Haus erinnert oben an eine Dachlandschaft aus dem 19. Jahrhundert, der Rest ist wie in den 60er Jahren. Das sind zwei Teile, die nicht richtig zusammengehören."

So muss Architekt Stadler seine Hauserweiterung noch ein zweites Mal überarbeiten. Die Kommission empfiehlt ihm, den Dachaufbau noch weiter "zu vereinfachen und zu beruhigen".

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