Graffitis für 3.400 Euro: Löwen-Fan verurteilt

Sachbeschädigung: Das Amtsgericht verurteilt einen 26-Jährigen für seine Schmierereien zu einer hohen Geldstrafe.
John Schneider |
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Dieses Graffiti kostet den Urheber eine Stange Geld.
Polizei München Dieses Graffiti kostet den Urheber eine Stange Geld.

Giesing - Graffitis können Kunst sein. Oft sind sie aber nur reine Sachbeschädigung. Wie im Falle eines 26-jährigen Studenten, der mit zwei Freunden und Farb-Sprühdosen am 1. April 2016 durch Giesing gezogen war und Stromkästen und Häuserfassaden besprüht hatte.

Der Olchinger Löwen-Fan wurde jetzt vom Amtsgericht wegen acht Fällen der Sachbeschädigung in Mittäterschaft und unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln zu einer Geldstrafe von 170 Tagessätzen zu je 20 Euro (3400 Euro) verurteilt.

Die drei Freunde sprühten in der Herzogstandstraße und Deisenhofer Straße die Großbuchstaben "TSV", "ACAB" und "STRASSEN ABITUR MÜNCHEN GIESING" an die Wände. Eine Anwohnerin hatte das Trio dabei beobachtet und die Polizei verständigt. Die Beamten waren schnell vor Ort und stellten die Sprayer. Die Beweislage war eindeutig: Der spätere Angeklagte hatte zwei Sprühdosen, zwei Filzstifte, einen Einweghandschuh und TSV-1860-Aufkleber dabei.

Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Polizisten im Anschluss noch 30 Gramm Marihuana. Was die Lage für ihn vor Gericht nicht wirklich besser machte. Der Angeklagte gestand die Tat: "Wir haben im Freien in Alkohollaune an den Häuserwänden Schmierereien angebracht. Es bekam eine Eigendynamik. Wir hatten keine Route festgelegt. Die Schäden sind weitgehend übertüncht." Er sei aber noch nicht wegen Schadenersatz angegangen worden. Die Polizei hatte den Schaden damals auf etwa 2.000 Euro geschätzt.

Legale Graffitis in Barcelona

Die Geschichte hat ein Happy End. Der 26-Jährige hat einen Weg gefunden, wie man mit der Sprühdose gewinnbringend umgehen kann. Seit Mai 2016 lebt er in Barcelona, wo er monatlich etwa 100 Euro verdient – mit legalen Graffiti-Auftragsarbeiten. Er studiert in der spanischen Metropole Grafikdesign.

Das hat das Gericht bei der Strafhöhe positiv bewertet. Im Urteil steht: "Weiter zeigte er sich reuig und einsichtig und hat seinem Leben seit dem Vorfall eine neue Wendung gegeben."

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