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Getötete Vermieterin Mira K.: Polizei nimmt 52-jährigen Tatverdächtigen fest

Im Fall der getöteten Vermieterin hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Bei ihm handelt es sich um einen 52-Jährigen.
von  Christina Barnes
In diesem Haus in Obermenzing wurde die Leiche von Mira K. gefunden.
In diesem Haus in Obermenzing wurde die Leiche von Mira K. gefunden. © Daniel von Loeper

Obermenzing - Nach dem gewaltsamen Tod einer 66-jährigen Münchnerin Ende Dezember des vergangenen Jahres hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen, wie sie am Freitag mitteilte.

Eine Untermieterin hatte am 27. Dezember die Leiche von Mira K. in ihrem Haus an der Amalienburgstraße gefunden. Die Ermittler gingen von einem Gewaltverbrechen aus, die anschließende Obduktion bestätigte diese Annahme.

52-Jähriger festgenommen

Die Polizei richtete die Sonderkommission "SOKO Mira" ein und hat auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Staatsanwaltschaft am Freitagmittag über den aktuellen Ermittlungsstand informiert.

Mathias Heidtmann vom Mordkommissariat erklärte, dass ein 52-Jähriger verdächtigt wird, am zweiten Weihnachtsfeiertag 2020 in das Haus von Mira K. eingebrochen zu sein. Wahrscheinlich ertappte ihn Mira K. auf frischer Tat, weshalb er zuschlug, um seinen Einbruch zu verschleiern.

Die Spurensicherung konnte am Tatort DNA, die mit der von einem Gewaltverbrechen in Kroatien vor über 15 Jahren in Zusammenhang steht, finden. Weder die in Obermenzing noch in Kroatien gefundene DNA konnte allerdings einer bestimmten Person zugeordnet werden, so der Kriminalhauptkommissar. 

DNA führt zum Tatverdächtigen

Die Ermittlungen seien äußerst aufwendig gewesen. Zum einen aufgrund der zahlreichen Kontakte von Mira K. - insgesamt hatte sie rund 150 Untermieter, die nur zum Teil gemeldet waren - zum anderen aufgrund der internationalen Verbindungen. 30 Beamte ermittelten in der "SoKo Mira".

"Die Ermittlungen führten dann zu einem Untermieter, der dort nicht gemeldet war", erklärt Heidtmann. Ein Verwandter des verdächtigen 52-Jährigen. 

Die Staatsanwaltschaft fahndete international nach dem Tatverdächtigen und erließ einen Haftbefehl, der bei seiner Ausreise von Bosnien-Herzegowina nach Serbien am 1. April vollstreckt wurde. Nach der Tat war er mit dem Bus von München nach Ungarn und schließlich in seine Heimat gereist.

Verdächtiger in Verbindung mit Raubüberfall in Bosnien

Seit der Vollstreckung des Haftbefehls im April saß der 52-Jährige in Auslieferungshaft und wurde am Donnerstag nach München überstellt, wo ein erneuter DNA-Abgleich erfolgte. 

In Deutschland sei er nicht polizeibekannt gewesen, sagte Heidtmann. Anders aber in seiner bosnischen Heimat: Dort wird er mit einem der größten Raubüberfälle in Verbindung gebracht. 

Staatsanwaltschaft geht von Mord aus

Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit wegen Mordes, erklärte Anne Leiding von der Staatsanwaltschaft München I. "Wir gehen derzeit von zwei Mordmerkmalen aus. Nämlich zum einen dem Mordmerkmal der Habgier und dem zweiten Mordmerkmal zur Verdeckung einer anderen Straftat."

Nach Angaben der Kriminalpolizei schweigt der Tatverdächtige bislang zu den Vorwürfen.

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