Geschäftsführer einer Pasinger Bäckerei verurteilt

Bei diesem Anblick dreht sich einem der Magen um: Gespinst, Mehlmotten und Insektenlarven in Backmischungen, völlig verdreckte Teigroll- und Semmelmaschinen – das alles entdeckten KVR-Kontrolleure im Herbst 2013 in den Backstuben einer Spezialbäckerei in Pasing.
von  John Schneider
Der 69-jährige Geschäftsführer einer Bäckerei in Pasing ist zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Zudem muss die Bäckerei 3000 Euro Geldstrafe zahlen.
Der 69-jährige Geschäftsführer einer Bäckerei in Pasing ist zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Zudem muss die Bäckerei 3000 Euro Geldstrafe zahlen. © az

Bei diesem Anblick dreht sich einem der Magen um: Gespinst, Mehlmotten und Insektenlarven in Backmischungen, völlig verdreckte Teigroll- und Semmelmaschinen – das alles entdeckten KVR-Kontrolleure im Herbst 2013 in den Backstuben einer Spezialbäckerei in Pasing.

München - Das Unternehmen liefert der Gastronomie Backwaren zu. Die Staatsanwaltschaft ermittelte seit diesem 24. Oktober 2013 gegen den 69-jährigen Geschäftsführer wegen vorsätzlichem Inverkehrbringen von nicht zum Verzehr geeigneter Lebensmittel und brachte den Fall jetzt vors Amtsgericht. Alles nicht so schlimm, hatte Hans G. (Name geändert) gestern zunächst versucht, das Gericht zu beschwichtigen und die Hygienemängel herunterzuspielen. Erst bei Ansicht der Ekel-Fotos gestand er Fehler ein.

Die Reaktion der Richterin mag da eine Rolle gespielt haben. Die hatte offenbar mit Brechreiz kämpfen müssen: „Wenn man die Bilder sieht, wird’s einem richtig schlecht“, sagte sie in der Verhandlung. Da Hans G. bereits zwei Mal wegen ähnlicher Hygiene-Probleme zu Geldstrafen verurteilt worden war, kam für die Staatsanwältin nur noch eine Freiheitsstrafe in Betracht. Sechs Monate forderte die Anklägerin. Und setzte sich damit durch. Die Strafe von Hans G. wird zur Bewährung ausgesetzt. Das kleine Bäckerei-Unternehmen muss zudem 3000 Euro berappen.

Den Merkruf hat der Geschäftsführer Hans G. diesmal aber offenbar begriffen. „Wir haben einen Hygieneplan erstellt, den wir auch kontrollieren.“ Die KVR-Kontrolleure bescheinigten ihm tatsächlich nach Kontrollen im Februar und Juli, dass wieder alles „picobello“ sei.

 

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