Gedenkort für Opfer des Münchner Amoklaufs am OEZ

Das Denkmal soll vor dem Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) entstehen und die Namen der Opfer tragen. Derzeit läuft ein Wettbewerb für die Gestaltung des Orts.
Felix Müller |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Blumen, Kerzen und Botschaften lagen nach dem Amoklauf im Juli vor dem OEZ. Zum Jahrestag soll es eine feste Gedenkstätte geben.
dpa Blumen, Kerzen und Botschaften lagen nach dem Amoklauf im Juli vor dem OEZ. Zum Jahrestag soll es eine feste Gedenkstätte geben.

München - Ein Meer von Blumen und Kerzen – so sah es nach dem Amoklauf vom 22. Juli vor dem Olympia-Einkaufszentrum aus. Bis kurz vor Weihnachten hatte die Gedenkstätte Bestand. Dann wurde sie von einer Kehrmaschine zerstört. Fassungslos sollen die Angehörigen der Opfer darauf reagiert haben.

Zum ersten Jahrestag soll das Denkmal enthüllt werden

Bei der Stadt weist man jede Verantwortung von sich. "Wir waren nicht involviert", erklärt Kulturreferats-Sprecherin Jenny Becker auf AZ-Nachfrage. "Das wurde vom OEZ selbst gemacht." Die Stadt plant aber ohnehin, einen festen Ort für ein würdiges Gedenken zu schaffen – der am ersten Jahrestag des Amoklaufs, am 22. Juli 2017, von Oberbürgermeister Dieter Reiter eingeweiht werden soll.

Die Stadt hat einen Künstler-Wettbewerb ausgeschrieben, noch bis zum 25. Januar können Ideen eingereicht werden. "Dann werden wir es angehen und nochmal mit den Familien der Angehörigen besprechen", sagte Becker. Entstehen solle ein Ort des Rückzugs und der Ruhe – ausdrücklich soll weiterhin auch das Ablegen von Blumen und Abstellen von Kerzen möglich sein – so wie es viele Münchner in den Monaten nach dem 22. Juli getan haben.

Und: Es soll ein Baum gepflanzt werden. Ein großer Baum, mindestens fünf Meter hoch. Becker sagte, so hätten es sich die Angehörigen gewünscht – "als ein Symbol des Lebens". Bei der Gedenkveranstaltung im Juli 2017 soll das neue Denkmal enthüllt werden. Der Baum wird laut Kulturreferat voraussichtlich schon früher gepflanzt.

Bei dem Amoklauf hatte der 18-jährige Schüler David S. am 22. Juli 2016 am und im Olympia-Einkaufszentrum neun Menschen getötet; vier weitere wurden angeschossen, überlebten aber. Dutzende Menschen verletzten sich in Panik, auch in der Münchner Innenstadt. Stundenlang war die Stadt lahmgelegt, da die Situation unklar war und ein Terroranschlag mit möglicherweise weiteren Tatorten befürchtet wurde. Schließlich konnte eine Polizeistreife David S. stellen. Er erschoss sich vor den Augen der Beamten.    

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.