Frühjahrs-Erwachen
Hadern (München) - Wenn nun Regen die ersten Bärlauch-Triebe sprießen lässt, holen die Gartner ihr Pesto-Rezept aus der Zettelkiste und suchen sich im schattigen Gartenwinkel eine Handvoll würziges Grün für die erste frische Vitamindosis aus der heimischen Natur.
Sehnsüchtig warten sie heuer auf die wärmende Frühlingssonne, die es Ihnen erlaubt, den Boden zu bearbeiten, erste Saat und Pflanzen auszubringen, damit es wieder grün wird, wo bis vor Kurzem Schnee lag.
Vor fast zehn Jahren hat die Gruppe Agenda 21 in Hadern (München) mitgeholfen, den „Haderner Krautgarten“ zu begründen. Das Projekt wurde ein Erfolg. Zwei Jahre später begann der „Haderner Kulturgarten“ und lud besonders Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationserfahrung zum Garteln ein.
Die Mischungen der Gemüsearten aus vielen Ländern im Kulturgarten sind einzigartig. Im achten Jahr seines Bestehens ist der Kulturgarten lebendiger denn je und die Teilnehmer freuen sich auf die kommende Gartensaison.
Seit dem letzten Jahr haben sie ein Geschwisterchen: Im „Haderner Bienengarten“ wird nicht nur gegartelt, sondern auch geimkert. Am Waldrand des Lochhamer Schlags stehen einige Bienenkästen und Teilnehmer des Projekts lernen, wie Bienen am Stadtrand leben können.
Wegen der vielfältigen Gartenkulturen vielleicht sogar besser als auf dem Land, wo Monokulturen den Honigsammlern den Spaß verderben. Letztes Jahr haben die Imker des Bienengartens ihren ersten Honig geerntet.
Für dieses Jahr haben sich bereits einige Kindergärten und Gruppen angemeldet, weil sie hören wollen, wie die Bienen summen. Die Imker des Bienengartens werden es ihnen gerne erklären, was Biene Maja zum Glücklichsein braucht.
Auch die vielen Bodenbewohner sind den Haderner Gärtnern wichtig: In den Gartenprojekten des Vereins ergon (Agenda 21 in Hadern (München)) ist radikales Pflügen verpönt. Die guten Winzlinge und viele Millionen Regenwürmer wollen bei ihrer Arbeit nicht gestört werden.
Die Erde der einzelnen Parzellen wird nur schonend gelockert. Mit den Methoden der Permakultur wird die Lebensvielfalt im Boden gefördert und eine lockere Krume auf natürlichem Weg erreicht.
Da der Verbleib der Gartenprojekte am bisherigen Ort befristet ist, suchen die Haderner nach einem alternativen Standort im Stadtviertel. Wer ein geeignetes Stück Acker besitzt oder kennt, kann sich ebenso melden wie Interessierte an neuen Parzellen: Telefon: 713759 oder e-Mail ergon@t-online.de
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