Friedrich-Berber-Weg soll umbenannt werden
Bald soll ein Nazi weniger per Straßenname geehrt werden. Schon 2013 hat der BA deshalb die Umbenennung des Friedrich-Berber-Weges bei der Stadt beantragt.
Neuperlach - Zuvor hatte das Stadtarchiv ein Gutachten über die braune Vergangenheit des Namengebers erstellt und dann einen Schilderwechsel empfohlen.
Wie die Recherche ergab, war der Jurist Friedrich Berber (1898-1984) maßgeblich in die Verbrechen der NS-Außenpolitik verstrickt: Schon vor 1945 NSDAP-Mitglied, gehörte Berber auch dem NS-Dozenten- und Rechtsverwahrerbund sowie der Reichspressekammer an. Besonders prekär: Als NS-Propagandist und Völkerrechtler arbeitete er im Auswärtigen Amt unter Joachim von Ribbentrop, der nach seinem Schuldspruch bei den Nürnberger Prozessen hingerichtet wurde.
Und wie konnte es zu dieser Namensgebung kommen? Laut Stadtarchiv-Gutachten geht die Idee für den Namen auf einen Vorschlag der Hochschule für Politik zurück, den das Baureferat bei der Erschließung des Gebiets 1986 übernahm. Berber sei damals als „Völkerrechtler und Staatsphilosoph“ verehrt und seine NS-Engagement „ausgeblendet“ worden.
„Wir sind froh über den Beschluss und gespannt auf den neuen Namen“, sagt der BA- Beauftragte gegen Rechts Markus Guinand. Und damit der Name keinen Ärger macht, wird er künftig nicht mehr mit einer Person verbunden sein.
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