Fluss in München: CSU will nahe des Stachus Stadtgrabenbach offenlegen
Altstadt - In einem Stadtratsantrag fordert die Rathaus-CSU, den westlichen Stadtgrabenbach im Grünstreifen an der Herzog-Wilhelm-Straße an die Oberfläche zu bringen.
Denn in München gibt es nicht nur die Isar, im Untergrund fließen noch zahlreiche der oftmals vergessenen Stadtbäche. Bestes Beispiel hierfür ist das "Glockenbachviertel", das nach dem gleichnamigen Fluss benannt ist, der in Teilen auch (wieder) durch das Viertel fließt.
Weil München immer weiter wuchs, wurden die Flüsse meist im 19.Jahrhundert trockengelegt und überbaut - so verschwanden sie aus dem Stadtbild.
Die CSU will nun einen der Bäche wieder sichtbar machen: Den westliche Stadtgrabenbach. Er entsteht unterirdisch am Roßmarkt aus dem Glockenbach, fließt entlang der Herzog-Wilhelm-Straße in Richtung Stachus, weiter über den Maximiliansplatz und die Brienner Straße in den Hofgarten. Im Grünstreifen der Herzog-Wilhelm-Straße könnte er an die Oberfläche gebracht werden.
Lob kommt von den Grünen
Eine Offenlegung hätte "viele Vorteile", so die CSU. "Zum einen verleiht ein fließendes Gewässer einer Grünanlage einen größeren Erholungswert. Zum anderen erfüllt es einen wichtigen stadtklimatischen Effekt an heißen Sommertagen", heißt es in der Begründung.
Auch gäbe es keine verkehrsplanerischen Probleme, der Fluss könnte in bestehende Grünstreifen integriert werden. Stadtrat Sebastian Schall, Sprecher der CSU-Fraktion im Umweltausschuss, sagt: "Die Menschen halten sich gerne am Wasser auf und München verträgt noch mehr Wasser im Stadtbild".
Lob für diesen Vorstoß kommt von den Grünen. Deren Vorsitzender Florian Roth betont allerdings auch, dass die Grünen bereits 2015 eine solche Idee aufs Tableaut gebracht hätten. "Wir freuen uns, dass unsere Vision nun Unterstützung bekommt."
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