Filme sehen und die Macher treffen
Ludwigsvorstadt - Am Freitag beginnt das 32. Filmfest München, damit geht auch die Veranstaltungsreihe der Münchner Volkshochschule (MVHS) „Begegnung Filmfest“ in die fünfte Runde. In der Festivalwoche werden vom 30. Juni bis 4. Juli, jeweils um 9.45 Uhr, in den City Kinos, Sonnenstraße 12, herausragende deutsche Filme und ihre Macher vorgestellt. Für Filmfans eine Gelegenheit, Highlights des Festivals kostengünstig und in entspannter Atmosphäre zu erleben. Nach dem Film stehen die Filmemacher für Fragen bereit.
Das Programm:
Montag, 30. Juni: Wir sind die Neuen (Deutschland 2013, Regie: Ralf Westhoff, 91 Minuten mit Heiner Lauterbach, Michael Wittenborn, Gisela Schneeberger, Claudia Eisinger, Karoline Schuch und Patrick Güldenberg) Wie hat sich die Gesellschaft in den letzten 35 Jahren gewandelt? Das spiegelt in dieser Komödie der Zwist wider, den zwei sehr unterschiedliche Wohngemeinschaften austragen müssen. Eine „Senioren-WG“ um die 60 und eine WG junger Studierender werden Nachbarn im selben Haus. Rasch wird deutlich: Jung sein einst und jetzt – das sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Dienstag, 1. Juli: Das Ende der Geduld (Deutschland 2014; Regie: Christian Wagner, 89 Minuten, mit Martina Gedeck, Jörg Hartmann, Sascha Alexander Gersak, Sesede Terziyan, Mohamed Issa und Hassan Issa) Jugendrichterin Corinna Kleist versucht im Berliner Problembezirk Neukölln mehr zu tun, als nur Fall für Fall abzuarbeiten und dabei zuzusehen, wie ein problembeladener Jugendlicher nach dem anderen zum Kriminellen heranreift. Doch ihre Vorstöße werden nicht ohne Gegenwehr hingenommen. Inspiriert von der Jugendrichterin Kirsten Heisig, deren „Neuköllner Modell” zum verfahrensbeschleunigten Vorgehen bei jugendlichen Straftätern bis heute Anwendung findet, erzählt der Film vom einsamen und oft aussichtslosen Kampf einer engagierten Richterin.
Mittwoch, 2. Juli: L’Chaim! – Auf das Leben! (Dokumentarfilm, Deutschland 2013, Regie: Elkan Spiller, 92 Minuten) Seit drei Jahren lebt der 62-jährige Chaim bei seiner Mutter, einer Überleben der Konzentrationslager. Sie ist 95 Jahre alt. Sie hat Grausames er lebt. Erlebnisse, die in ihren täglichen Erinnerungen immer wieder zurückkehren. Ohne anzuklagen zeigt der Film, wie der Holocaust das Leben der Kinder der Überlebenden durchzieht. „L’Chaim“ ist ein jüdischer Trinkspruch: „Auf das Leben!
Donnerstag, 3. Juli: Lola auf der Erbse (Deutschland 2013, Regie: Thomas Heinemann, 90 Minuten, mit Christiane Paul, Tobias Oertel, Tabea Hanstein, Arturo Perea Bigwood und Antoine Monot jr.) Seit ihr Vater verschwunden ist, lebt die neunjährige Lola in einer Phantasiewelt und wird immer mehr zur Außenseiterin. Als ihre Mutter eines Tages einen neuen Freund hat, setzt Lola alles daran, um die beiden auseinander zu bringen. Doch dann freundet sie sich mit Rebin, einem illegal in Deutschland lebenden Jungen, an und ihre eigenen Probleme werden plötzlich ganz klein.
Freitag, 4. Juli: Die Auserwählten (Deutschland 2013, Regie: Christoph Röhl; 89 Minuten, mit Julia Jentsch, Ulrich Tukur, Rainer Bock und Bernd Stegemann). Hinter den Türen der Odenwaldschule geschah Jugendlichen ein Unrecht, das viel zu lange unausgesprochen blieb: Der damalige Schulleiter sowie einige Lehrer der Schule missbrauchten über Jahre hinweg systematisch ihre Schützlinge. Selbst als die Opfer öffentlich Anklage erhoben, wurde einer Aufarbeitung zunächst aus dem Weg gegangen. In den letzten Jahren aber entwickelte sich endlich ein öffentlicher Diskurs zum Thema.
Karten für 5,50 Euro sind im Ticket WebShop unter www.filmfest-muenchen.de erhältlich. Karten für 6 Euro gibt es direkt am Veranstaltungstag an den Filmfest-Kassen in den City Kinos. Anmeldungen für Gruppen sind unter Telefon 44 47 80-40 oder per Mail an klaus.blanc@ mvhs.de möglich. Weitere Infos unter Telefon 4 80 06-62 20.