Feuertod im Schlafzimmer
Hadern (München) - Eine Fensterscheibe im fünften Stock in der Guardinistraße ist zersprungen. Darunter, im Hof, liegt eine verkohlte Matratze. Die Feuerwehrmänner haben sie heruntergeworfen. Von der Matratze soll das Feuer auf die Möbel übergegriffen haben. Was sie in Brand setzte war gestern noch unklar. Für die 76-Jährige, die auf der Matratze geschlafen hatte, gab es keine Rettung. Sie schaffte es nicht, sich aus dem brennenden Zimmer in Sicherheit zu bringen.
Gegen 21 Uhr ging bei der Feuerwehr über Notruf der Alarm ein: In der Guardinistraße 71 brennt es. Sofort rückte die Feuerwehr aus. Zunächst war unklar, in welcher Etage das Feuer ausgebrochen war.
18 Parteien wohnen in dem sechsstöckigen Gebäude in Hadern (München). Irene M. lebte in einer Zweizimmerwohnung im fünften Stock. Die Nachbarn hatten die Witwe bereits seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen. Die 76-jährige, ehemalige Siemens-Angestellte hatte vor mehr als 20 Jahren ihren Ehemann unter tragischen Umständen verloren. Er kam bei einem Korsika-Urlaub ums Leben. Über den Tod ihres Mannes kam Irene M. nie hinweg.
„Sie zog sich immer mehr zurück, Hilfsangebote nahm sie nicht an“, berichtete eine Nachbarin der AZ. Irene M. zog sich völlig zurück, ging irgendwann gar nicht mehr aus dem Haus. Einmal in der Woche kam jemand vorbei, um für sie einzukaufen.
Am Montag nahm das traurige Leben der Witwe ein tragisches Ende. Als die Feuerwehrmänner mit Gewalt die Tür öffneten, wussten sie nicht, dass noch jemand in der Wohnung war. Die Nachbarwohnungen waren leer gewesen.
Die Feuerwehrmänner fanden Irene M. direkt hinter der Schlafzimmertür leblos auf dem Boden. Die Männer trugen die Rentnerin sofort ins Treppenhaus und begannen mit der Reanimation. Doch alle Bemühungen waren vergebens. Irene M. starb.
Die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an.
Am Dreikönigstag um die Mittagszeit musste die Feuerwehr schon wieder zu einem Wohnungsbrand ausrücken. In einer Erdgeschosswohnung Am Wessobrunner Platz in Sendling wollte ein Paar noch ein letztes Mal den Adventskranz anzünden. Das trockene Gesteck fing sofort Feuer, die Flammen griffen auf den Christbaum über. Der Mann (57) und die Frau (50) löschten die Flammen mit Wasser und einem Feuerlöscher, erlitten dabei aber eine Rauchvergiftung.
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