Feine Taschen aus dem Reich der Mitte

Die fernöstliche Küche von einer neuen Seite: In der Gyozo Bar gibt es köstliche Teigtaschen für wenig Geld.
von  Daniel Gahn
V. li. Yu Sun und Detian Yin in Restaurant Gyoza Bar in Augustenstraße bei Watan Suppe und Gyoza mit Erdnußsauce und Sweet-Chili-Sauce
V. li. Yu Sun und Detian Yin in Restaurant Gyoza Bar in Augustenstraße bei Watan Suppe und Gyoza mit Erdnußsauce und Sweet-Chili-Sauce © Daniel von Loeper

Maxvorstadt - Glutamat, Ente süßsauer und Frühlingsrollen: Das sind die gängigen Schlagworte, wenn es um die Beschreibung der chinesischen Küche geht. Dabei hat die Küche der Volksrepublik und mit dem, was hierzulande in chinesischen Restaurants angeboten wird, nicht viel gemein.

In der Augustenstraße 47a hat im vergangenen Jahr die „Gyzo Bar“ eröffnet, die sich fernöstliche Spezialitäten auf die Speisekarte geschrieben hat: Teigtaschen. In China heißen sie Jiaozi, in Japan sind sie als Gyzoa bekannt – hierzulande würde man Maultaschen sagen.

Das Lokal ist relativ klein und wirkt eher wie ein geschmackvoll eingerichteter Imbiss als ein Restaurant, in dem man seine Silberhochzeit oder einen runden Geburtstag verbringt. Hübsch ist der Laden trotzdem und man merkt recht schnell, dass die Betreiber es hier ziemlich ernst mit ihrer Küche meinen. Kein Schnickschnack, nur wenige Gerichte, die allesamt Platz auf einem einseitigen Tischaufsteller haben. Die Auswahl umfasst eigentlich nur wenige Gerichte und so lässt sich an einem Abend die gesamte Speisekarte bewältigen.

Die ziemlich schnelle und überaus freundlich Bedienung bringt nach kürzester Wartezeit Wantan in Suppe (acht Stück für 5,90 Euro), Gyoza mit Rindfleischfüllung (5,90 Euro) und noch eine Suppe mit Rindfleisch und Nudeleinlage, die, so der freundliche Hinweis des Services, sogar noch weniger als auf der Karte angeben koste. Der Preis: 6,90 Euro.

Sowohl Wantan als auch die Suppe sind äußerst aromatisch und rund abgeschmeckt. Die Portionen sind zudem fast schon üppig und angesichts des günstigen Preises kann man hier wirklich nicht meckern.

Die Gyoza sind sogar noch ein Stückchen besser. Von der Konsistenz gehen die Teigtaschen in die Richtung von knusprig gebratenen Maultaschen, die Füllung schmilzt fast von selbst im Mund.

Wir sind beeindruckt und werden nach dem Besuch in der „Gyoza Bar“ nie wieder im Kontext der chinesischen Küche auch nur eine Sekunde an Ente süßsauer oder Frühlingsrollen denken. Versprochen.

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