Falsche Polizeibeamte betrügen 77-Jährige um Gold, Schmuck und Bargeld

Der unbekannte Täter bringt die Seniorin dazu, ihre Wertsachen zur Abholung vor ihrem Haus abzulegen. Der Schaden ist enorm. Die Polizei startet einen Zeugenaufruf und warnt.
Guido Verstegen
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Die 77-Jährige legte ihre Wertsachen zur Abholung vor ihrem Haus ab, wo sie von einem unbekannten Täter mitgenommen wurden. (Symbolbild)
Die 77-Jährige legte ihre Wertsachen zur Abholung vor ihrem Haus ab, wo sie von einem unbekannten Täter mitgenommen wurden. (Symbolbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Eine 77-jährige Frau ist am Montag (20. Oktober) in Aubing das Opfer eines dreisten organisierten Callcenter-Betrugs geworden: Falsche Polizeibeamte erbeuteten dabei Gold, Schmuck und Bargeld von beträchtlichem Wert.

München-Aubing: Falscher Polizist führt 77-jährige Frau am Telefon hinters Licht 

Ein unbekannter Täter kontaktierte die Seniorin gegen Mittag, gab sich am Telefon als Polizeibeamter aus und behauptete, die Personalien der 77-Jährigen wären bei einer Festnahme von Einbrechern aufgefunden worden.

Sie solle doch bitte ihre Wertsachen vor dem Haus deponieren, damit diese im Falle eines Einbruches nicht entwendet werden könnten. Polizeibeamte würden die Wertsachen dann abholen.

Wert der Tatbeute beläuft sich auf einen sechsstelligen Betrag "im niedrigen mittleren Bereich"

Die Dame werde am nächsten Tag einen erneuten Anruf erhalten, hieß es – doch der kam nicht. Die 77-Jährige legte ihre Wertsachen dann zur Abholung vor ihrem Haus ab, wo sie von einem unbekannten Täter mitgenommen wurden. "Der Wert der Tatbeute beläuft sich auf einen sechsstelligen Betrag im niedrigen mittleren Bereich, liegt also unter 500.000 Euro", antwortete eine Polizeisprecherin auf die Frage nach der Höhe des entstandenen Schadens.

Die weiteren Ermittlungen in dem Fall führt das Kommissariat 61, das einen Zeugenaufruf formulierte. Wer also am Montag (20. Oktober) gegen 12 Uhr im Bereich Oswaldweg, Eugen-Loher-Straße und Aubing-Ost-Straße (Aubing-Lochhausen) etwas wahrgenommen hat, das im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnte, möge sich bitte mit seinen sachdienlichen Hinweisen an das Polizeipräsidium München (Telefon 089/2910-0) oder an jede andere Polizeidienststelle wenden.

Falsche Polizeibeamte: Das rät die Münchner Polizei

Die Polizei weist in diesem Zusammenhang auf einige wichtige Details in Sachen falsche Polizei- oder Kriminalbeamte hin.

  • Sie verwenden fast immer den Trick, dass sie die Angerufenen über vermeintliche Einbrüche in der Nachbarschaft informieren.
  • Sie behaupten, dass diese deshalb in der Wohnung mögliche Geld- bzw. Schmuckbestände kontrollieren müssten.
  • Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handeln könnte.
  • Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde.
  • Lassen Sie keine unbekannten Personen in Ihre Wohnung, die sich nicht eindeutig legitimieren können.
  • Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat. 
  • Machen Sie am Telefon niemals Angaben über Ihre finanziellen Verhältnisse und nennen Sie keine Bankverbindungsdaten.
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  • AufmerksamerBürger vor 4 Stunden / Bewertung:

    Traurig, dass leider immer noch Menschen auf diese fiesen Tricks hereinfallen.
    Ältere Menschen haben geprägt durch frühere Zeiten gerade zu staatlichen Stellen und Institutionen großes Vertrauen und auch sehr viel Respekt.
    Dies wird leider skrupellos ausgenutzt, jüngere Menschen werden von Grünen und Linken Politikern hereingelegt.

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  • Witwe Bolte vor 4 Stunden / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von AufmerksamerBürger

    Na ja, ist ja meine Generation. Nachkriegskinder. Niemals würde ich auf die reinfallen!
    Der Grund dürfte eher darin liegen, daß viele Ältere (und Jüngere) nicht regelmäßig und gründlich Zeitung lesen, dort wird ja fast täglich seit vielen Monaten vor diesen Idioten gewarnt. Internet haben auch viele nicht.
    Auch die Kinder - sofern vorhanden - müssten ihre Eltern immer wieder vor solchen Abzockern warnen. Es handelt sich ja um deren Erbe.
    Und falls die Eltern Anzeichen von Demenz haben, muss deren Vermögen durch die Kinder sofort "in Sicherheit" gebracht werden, auf keinen Fall daheim lagern.

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  • Himbeer-Toni vor 3 Stunden / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    In Sicherheit ja. Aber nicht auf die Bank.
    Da kassiert es dann der Staat, wenn man ins Heim muss.

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