Existenzangst auf dem ehemaligen Bahn-Gelände
Laim - Die Laimer Kleingärtner haben Angst, dass auf ihrem Grund bald Häuserblöcke oder Supermärkte stehen könnten. Das 34 000 Quadratmeter große Gelände wurde von der Bahn an einen Privatinvestor verkauft. Der will den größtmöglichen Gewinn aus dem Grundstück ziehen, befürchten die Gartler und der Laimer Bezirksausschuss.
Viele Münchner leben in Wohnungen und wünschen sich einen Garten in dem sie ihre Freizeit verbringen können - die Warteliste beim Kleingartenverein Laim ist deshalb lang.
"23 junge Familien mit Kindern stehen darauf. Insgesamt sind es sogar 95 Bewerber", berichtet Ferdinand Lauseker, der Vorsitzende der Kleingartenanlage.
Er ist besorgt, dass es in Zukunft keine Kleingärten mehr geben wird, deshalb bat er jetzt den BA Laim um Hilfe.
Denn: Schon kurz nach dem Kauf fragte der neue Besitzer, ob nicht ein Drittel des Geländes verkauft werden könne und diesen Plan scheint er noch nicht verworfen zu haben. Doch für Ferdinand Lauseker und seine Gartler kommt das nicht in Frage. Sogar höhere Pachtbeiträge haben sie dem Investor angeboten.
Der Verein wünscht sich endlich eine Garantie dafür auch in Zukunft bleiben zu können. Und der Bedarf in der Stadt an Kleingärten, wo die Kinder noch die Blumen und das Obst wachsen sehen, wird eher größer.
Als vor etwa 150 Jahren die ersten Gleise durchs Land verlegt wurden, blieben viele Flächen an den Schienen brach und boten den armen Bahnerfamilien die Möglichkeit Obst und Gemüse anzubauen, Hühner und Ziegen zu halten.
Inzwischen befinden sich die insgesamt 32 ehemaligen Kleingärtenanlagen der Bahn in privater Hand.In Laim sind noch 25 Prozent der Parzellen an Bahner vergeben. Auf der Warteliste sind es nur noch 10 Prozent.
Wie es mit den Kleingärten an der Westendstraße weitergeht, ist noch unsicher. "So geht das nicht", sagt Josef Mögele der Laimer BA-Chef. "Die Stadt muss endlich Nägel mit Köpfen machen und das Gebiet sichern. Der Kleingartenverein Laim hat in uns Mitstreiter für sein Anliegen."
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