Saufgelage in Münchner Linienbus – als Frau eingreift, zieht Täter Waffe

Obergiesing – Die beiden bisher nicht identifizierten Männer tranken am Montagabend gegen 20 Uhr in einem Bus der Linie 105 ein paar Flaschen Bier, was im öffentlichen Nahverkehr in München verboten ist. Die Fahrerin machte daher eine Durchsage und bat die Passagiere um Rücksicht. Die Männer pöbelten die Busfahrerin an und bedrohten sie mit einer Waffe. Weitere Fahrgäste mischten sich ein und halfen.
Saufgelage im Linienbus
Als die Männer begriffen, dass sie auf verlorenem Posten standen und sie Kritik von allen Seiten bekamen, stiegen sie an der Haltestelle Ständlerstraße in Obergiesing aus. Dort wartete bereits eine 38-Jährige aus München. Auch sie sprach die Männer wegen ihres Verhaltens im Bus an. Einer zog daraufhin erneut seine Waffe, vermutlich ein Gasrevolver oder eine ähnliche Waffe. Er drückte ab, berichtete eine Polizeisprecherin am Dienstag.
Verletzungen und Schmerzen im Gesicht
Die 38-Jährige wurde im Gesicht verletzt. Nach Polizeiangaben erlitt die couragierte Frau Reizungen der Haut, zudem brannten ihre Augen. Zeugen des Vorfalls riefen daraufhin Polizei und Rettungsdienst, Sanitäter kümmerten sich um die verletzte Münchnerin.
Die beiden Männer verschwanden zwischenzeitlich. Die Polizei löste eine Fahndung aus, an der auch ein Hubschrauber und ein Spürhund beteiligt waren. Trotzdem gelang es den Tätern, unerkannt zu entkommen. Auch die Waffe wurde nicht gefunden. Am Tatort lag keine Patrone, was dafür spricht, dass einer der Männer mit einem Schreckschuss- bzw. Gasrevolver bewaffnet war.
Kripo fahndet nach zwei Männern
Das Kommissariat fahndet nach den Tätern. Gegen sie wird wegen Beleidigung, Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.