Energieverlust-Karten helfen sparen
Aubing - Die Gründe für Heizenergieverluste können vielfältig sein: eine mäßige Außenwanddämmung, ein technisch überholtes Heizsystem oder undichte Fenster. Blau, grün, gelb, rot – an thermischen Karten lässt sich recht schnell ablesen, wo es bei Gebäuden zu diesen Heizenergieverlusten kommt.
Das Energiemanagement von Gebäuden ist mittels Luftaufnahmen in den vergangenen drei Jahren bei einem Pilotversuch im Rahmen des EU-Projekts EnergyCity in sieben europäischen Metropolen untersucht worden, darunter auch in München.
Zwei Aufnahmen sind im Sanierungsgebiet Neuaubing entstanden. 746 Gebäude sind untersucht worden, der Wärmeverlust wurde in fünf Klassen eingeteilt – von der Klasse 1 mit dem besten Energiemanagement eines Gebäudes bis zur Klasse 5 mit den höchsten Energieverlusten.
Das Ergebnis der Münchner Fallstudie: Im Untersuchungsgebiet können mit 31 Prozent die Gebäude mehrheitlich der Klasse 3 zugeteilt werden (mittlerer Wärmeverlust), zwölf Prozent entsprechen der Klasse 1, 22 Prozent der Klasse 2, 25 Prozent der Klasse 4 und zehn Prozent der Klasse 5.
Die Ergebnisse aus den sieben Metropolen fließen jetzt mit Abschluss in eine Datenbank ein. Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer in diesem Bereich werden über die Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung (MGS) über das jeweilige Gebäudeergebnis informiert.
Daten wie Gebäudetyp, Heizungsart, Baustruktur und andere energiebezogene Informationen wie der Primärenergiebedarf der 746 Gebäude wurden zunächst gesammelt. In Winternächten ohne Schneebedeckung sind dann über den Dächern Luftbildaufnahmen gemacht worden, die nach der Korrektur der atmosphärischen Einflüsse mit Gebäudeparametern kombiniert wurden.
Die Bilder aus München sind Teil des Datenmaterials zur Darstellung von Energieverlust-Karten, die von EnergyCity für Stadtverwaltungen entwickelt und aufgebaut werden, um die Einsatzmöglichkeiten von Geografischen Informationssystemen im Bereich des Klimaschutzes zu verbessern.
So sollen unterschiedliche Strategien des Gebäudemanagements im urbanen Raum verglichen werden. Dafür wird das internetbasierte Fachauskunftsverfahren (Spatiak Decision Support System, SDSS) von der EU entwickelt.
Das EU-Projekt EnergyCity ist 2010 von der Europäischen Union initiiert worden und endete dieser Tage. Das Projekt soll das Bewusstsein für den Ausbau eines verstärkten Energiemanagements stärken.
München hatte sich für die Teilnahme bei EnergyCity seinerzeit über das Referat für Gesundheit und Umwelt beworben. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.energycity2013.eu
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