Ein neues Zentrum für Pasing

Dekoratives Pflaster und Fußgängerzone: Der Pasinger Marienplatz soll nach seiner Umgestaltung wieder ein richtiger Stadtplatz sein.
von  Myriam Siegert
Der Blick in Richtung Gleichmannstraße.
Der Blick in Richtung Gleichmannstraße. © Burger und Kühn Landschaftsarchitekten

Dekoratives Pflaster und Fußgängerzone: Der Pasinger Marienplatz soll nach seiner Umgestaltung wieder ein richtiger Stadtplatz sein.

Pasing - Schon seit Jahren leben die Pasinger mit Bauarbeiten, Straßensperren, Lärm und Dreck. Die Umgestaltung des Pasinger Zentrums ist ein wahres Großprojekt. Stück für Stück, Bauabschnitt für Bauabschnitt geht es voran, mühsam, aber am Ende sicherlich lohnend für die Bürger.

Insgesamt 26 Millionen Euro investiert die Stadt in das gesamte Projekt. 2011 fing alles an, vieles ist schon geschafft: die Nordumgehung, die den Ortskern vom Durchgangsverkehr entlastet, und die Neugestaltung des Bahnhofsplatzes, der Umbau in der Kaflerstraße und am Irmonherplatz, in der Gleichmannstraße, der Bäckerstraße und Am Schützeneck.

Zurzeit wird am Pasinger Marienplatz und an der Bodensee- und Planegger Straße umgebaut. Im Dezember soll alles fertig sein. 6,23 Millionen kostet allein dieser 4. Bauabschnitt des Projekts „Neugestaltung von Straßen und Plätzen in Pasing“.

Lange rauschte vor allem der Verkehr über den Pasinger Marienplatz. Jetzt, wo die Tramschleife weggefallen und die Verbindung von Bodensee- und Landsberger Straße gekappt ist, wird der Platz weitgehend zur Fußgängerzone, die Bereiche rundherum werden verkehrsberuhigt. So soll aus dem Pasinger Marienplatz wieder ein richtiger Stadtplatz werden, „zentral und attraktiv, mit hoher Aufenthaltsqualität“, wie es beim Baureferat heißt. Hier sollen sich die Bürger aufhalten und treffen, entsprechend der „historischen Funktion“ des Platzes.

Die Mariensäule kehrt natürlich in Pasings Mitte zurück – pünktlich zum Marienfest am 24. Oktober. Zur Zeit wird sie von Experten restauriert.

Die neugestaltete Platzfläche und die Geh- und Fahrbahnbereiche erhalten einen durchgängigen Belag aus Natursteinpflaster. Konzentrische, um die Mariensäule gruppierte Ringe aus hellem Granit und dunklem Basalt setzen auf dem Platz gestalterische Akzente. So wird die Mariensäule besonders betont und die gesamte Platzfläche erlebbar gemacht. Das Gestaltungskonzept ist Ergebnis eines Wettbewerbs, aus dem die Landschaftsarchitekten Burger und Kühn aus München als Sieger hervorgingen.

Der Bau der neuen Platzfläche verursacht einen hohen technischen Aufwand, weil bestimmte Platzbereiche wie die Verbindung der Bodenseestraße mit der Planegger Straße oder die Busfurt der Last querender Fahrzeuge standhalten müssen; hier wird zusätzlich eine Schotter- und Asphalttragschicht eingebaut.

Die Pflastersteine werden in ein hochwertiges Pflasterbett gesetzt und die Fugen mit einem speziellen Pflastermörtel vergossen. Der Belag muss dann zirka vier Wochen aushärten, bevor er für den Verkehr freigegeben werden kann.

Die Bordsteine in diesen Bereichen sind ebenfalls starken Belastungen ausgesetzt und werden in einem Stahlbetonfundament verankert. Wegen der verkehrlichen Bedeutung des Platzes wird die besondere konzentrische Struktur des Pflasterbelages in mehreren kleinteiligen Baufeldern erstellt. Dabei müssen die zu bearbeitenden Einzelflächen immer wieder neu vermessen werden, damit sich alle Teilflächen letztlich perfekt zu einem Gesamtbild ineinanderfügen. Die Arbeiten werden von einem externen Sachverständigen begleitet.

An der Bodensee- und Planegger Straße wird derzeit zwischen Lorzing- und Institutsstraße die Fahrbahn auf je eine Spur reduziert. So wird Platz für eine durchgehende Baumreihe, neue Parkplätze und breitere Geh- und Radwege gewonnen.

Ab Mitte des Jahres kommt dann der letzte Teil des Pasinger Großprojekts an die Reihe: Die Umgestaltung des Pasinger Rathausplatzes.

 

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