Ein neuer Name für den Leonard-Moll-Bogen
Weil die Firma im Krieg Zwangsarbeiter beschäftigte, soll die Straße am Westpark umbenannt werden. Der BA sucht jetzt nach einem neuen Namen.
Sendling-Westpark - Der Leonhard-Moll-Bogen, eine Straße gleich am Westpark, wird umbenannt. Den Grund für diese seltene Maßnahme erklärt die Stadt in ihrem Presseorgan „Rathausumschau“ so: „Nach einem Gutachten des Stadtarchivs aus dem Jahr 2013 zur Person Leonhard Moll blieb bei der Ehrung durch die damalige Straßenbenennung weithin unbeachtet, dass die Firma Moll während des Zweiten Weltkriegs in großem Umfang Zwangsarbeiter beschäftigt hat.“
Die Benennung sei in einer Zeit geschehen, in der „das öffentliche Bewusstsein für das Thema Zwangsarbeiter und Ausländereinsatz in der Münchner Kriegswirtschaft allenfalls im Entstehen begriffen war“. In den 1980er Jahren habe es dazu keine Literatur gegeben. Wichtige Werke, speziell über Zwangsarbeiter in München, seien erst 1991 und 1996 erschienen – beide herausgegeben von der Stadt. Aus diesen geht hervor, dass in der Firma Moll Zwangsarbeiter „in erheblichem Umfang zum Einsatz gekommen“ sind. Die Benennung des Leonhard-Moll-Bogens war schon vorher, im Jahr 1989.
Beim neuen Straßennamen wird es nicht die Gefahr geben, dass sich das Ganze wiederholt: Er soll nicht mit der Ehrung einer Person verbunden sein. Jetzt sucht der Bezirksausschuss Sendling-Westpark einen neuen Namen.
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