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Zwischen Bezirksausschuss und Bayerischer Schlossverwaltung tobt ein lauter Streit ums stille Örtchen. Darum geht es.
Almut Ringleben |
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Das Schlosspark-Gelände ist riesig. Dennoch: Es gibt nur eine öffentliche Toilette.
von Loeper Das Schlosspark-Gelände ist riesig. Dennoch: Es gibt nur eine öffentliche Toilette.

Der Bezirksausschuss fordert eine zweite WC-Anlage. Die Schlossverwaltung lehnt das ab. "Eine Frechheit", finden die Antragssteller. Der laute Streit ums stille Örtchen.

Nymphenburg - Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg hat im Herbst 2011 einen Antrag an die Bayerische Schlösserverwaltung gestellt. Bisher ist außer Schriftverkehr nicht viel passiert. In der Sitzung gestern wurde das letzte Antwortschreiben mit Empörung zur Kenntnis genommen.

In dem Antrag geht es um ein stilles Örtchen. Es wird die Installation einer zusätzlichen WC-Anlage im Schlosspark Nymphenburg gefordert. Diese sollte sich zentral im Park befinden, das heißt von allen Eingängen gleich weit entfernt, und sich vom äußeren Erscheinungsbild angemessen an die Umgebung anpassen.

Als Begründung wird genannt, dass nur ein WC für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehe - das liege im Hauptschloss, also an einem Ende vom Park. Für eine weitere Toilette sprechen, laut dem Antrag: die Länge des Parks, die hohen Besucherzahlen und deren Zunahme durch die umliegenden Neubaugebiete.

Die Schlösserverwaltung lehnt das Errichten einer weiteren Toilette ab. Die Sanierung der bestehenden Anlage im Mittelbau des Schlosses habe die Situation für die Besucher wesentlich verbessert, heißt es in dem Antwortschreiben von Februar 2012. Außerdem sei die vom BA geforderte Lage für das zusätzliche WC - nämlich mitten im Park - wegen des Gartendenkmals und Landschaftsschutzgebiets nicht realisierbar.

Im März reagierte der BA. Erneut wurde die Notwendigkeit für eine weiteren Toilette im Park schriftlich dargestellt. Angefügt waren einige Vorschläge, wo sich eine Anlage unterbringen ließe und wie diese ästhetisch gestaltet werden könne.

Um das Argument des Landschaftsschutzgebiets zu entkräftigen, nannte die BA-Chefin den Hirschgarten. Dort befinde sich auch im Schutzgebiet eine öffentliche WC-Anlage.

Erst kam keine Antwort, auf erneute Nachfrage folgte das Schreiben vom Oktober 2012, das erst jetzt in der BA-Sitzung vorgelesen wurde, da das Thema im Dezember vertagt worden war.

Das Schreiben erhitzte die Gemüter im BA sehr. Darin heißt es: Die "Schlösserverwaltung hält das Angebot an sanitären Anlagen im Bereich der Schlossanlage Nymphenburg für ausreichend. Falls jedoch die Landeshauptstadt München die Kosten für eine zusätzliche WC-Anlage inklusive Unterhalt tragen würde, können wir gerne in weitere Gespräche treten."

Eine "Frechheit" und "Unverschämtheit" sei diese Aussage, befanden Mitglieder des BA 9. Zuständig sei nicht die Stadt, sondern die Verwaltung des Schlosses.

Die BA-Vorsitzende Ingeborg Staudenmayer wird der Bayerischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser antworten und den Unmut des Ausschusses zum Ausdruck bringen. Ob das zur gewünschten Toilette führt, wird man sehen.

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