Ein Fußgängerboulevard entlang der Isar

Lehel - Flanieren und spazieren, radeln und spielen auf einer großen Promenade – vor hundert Jahren konnten die Münchner das entlang der Isar. Geht es nach den Urbanauten soll das diesen Sommer wieder möglich sein, zumindest zeitweise.
Der Plan nimmt bereits Gestalt an.
Mit einer großen Schar von Unterstützern, wie dem Münchner Forum, Green City, den Pfarreien St. Lukas und St. Maximilian und den Bezirksausschüssen Altstadt-Lehel und Isarvorstadt, wurden am Donnerstag vor Ort die konkreten Forderungen besprochen.
Die Idee: An einem Wochenende im Juni oder Juli und den ganzen August über sollen die Wittelsbacher-, Erhard- und Steinsdorfstraße für den Verkehr gesperrt sein und nur den Fußgängern gehören.
Das Ganze soll aber kein Straßenfest werden. „Es wird keine Würstlbuden, Musikbühnen oder irgendein Programm geben“, sagt Benjamin David von den Urbanauten.
Die Grünen-OB-Kandidatin Sabine Nallinger versprach, den Pilotversuch in dieser Form in die Vorlage der Planungsausschusssitzung am 8.Mai einzubringen.
Im Juni entscheidet dann entscheidet der Stadtrat.
Die Idee einer temporären Öffnung der Isaruferstraßen für Fußgänger ist dabei nicht neu: schon vor fünf Jahren haben die Grünen auf Initiative der Urbanauten und des Münchner Forums dazu einen Antrag gestellt. Der kreiste seitdem durch die Referate.
Sabine Nallinger ist zuversichtlich, dass die breite Zustimmung der beteiligten Organisationen und Bürger eine Umsetzung der Idee erleichtert: “Wir machen ein Rechts - und Verkehrsgutachten nach dem anderen. Diese Expertise ist notwendig. Aber jetzt müssen wir auch mal zur Tat schreiten und es einfach einmal ausprobieren!"
In anderen Ländern, wie Italien, Spanien und Frankreich sind solche temporären Nutzungen von Straßen längst üblich. In Deutschland wäre so ein Projekt eine Premiere.