Drei-Millionen-Umbau: Wo sind die alten Uni-Stühle?
Baustellenlärm dringt derzeit aus dem Audimax an der LMU. Wer einen Blick ins Innere erhascht, erblickt Verwüstung: Der Saal ist fast leer...
Maxvorstadt - Im Audimax der Ludwig-Maximilians-Universität wird gehämmert, gesägt und geschraubt. Bis im Herbst ist der größte Hörsaal der Münchner Universität eine riesige Baustelle. Besorgt schreibt uns die AZ-Leserin Franziska Nimz: "Umbau im Audimax der LMU - noch bis Oktober. Die schönen, antiken, unbequemen Stühle kommen weg."
Nach Rücksprache mit Matthias Fahrmeir von den Liegenschaften der LMU gibt es erst einmal eine Entwarnung: "Die Schreibbänke kommen nach dem Umbau wieder rein", sagt er, denn der Hörsaal stehe unter Denkmalschutz. Die Stühle und Fronten würden zwar größtenteils erneuert, doch als Material für die neuen Sitzplätze werde wieder Holz verwendet.
Für etwa drei Millionen Euro wird das Herzstück der Universität während des gesamten Sommersemesters komplett saniert. Ausschlaggebend für die Rundum-Erneuerung war die Kuppel. "Das Glasdach ist schon lange marode", sagt Fahrmeir. Zuletzt hatten große Netze unter der Decke Stuckteile vom Herabstürzen gehindert. Auch die Verdunklungsanlage ist defekt. Die Studenten mussten seit Jahren ohne Tageslicht im Vorlesungsraum auskommen.
Mit Einschränkungen müssten jetzt vor allem die großen Fachrichtungen rechnen. Jura, BWL und die Lehramtsstudiengänge nutzen normalerweise die 850 Plätze des Audimax für ihre Lehre. Sie ziehen nun für ein Semester in die große Aula oder den Physiksaal um. Dort haben dann jeweils knapp 750 Studenten Platz.