Dieser Krimi spielt im Viertel

Maxvorstadt - AZ-Leserin Bettina Plecher hat einen Krimi geschrieben, der in München spielt. Der AZ hat sie Auszüge aus ihrem Werk zur Verfügung gestellt. Hier eine Szene zum Reinlesen:
Ein toter Oberarzt. Lebensgefährliche medizinische Experimente. Ein skandalöser Wissenschaftsbetrug und tödlicher Sex.
Gemeinsam mit seiner jungen Mitbewohnerin, der Ärztin Frieda May, findet der Münchner Toxikologe und passionierte Hobbykoch Quirin Quast heraus, dass das Krankenhaus, das er zu kennen glaubte, voller Abgründe ist.
So entlarvt er am Ende nicht nur den Mörder sondern auch die Gnadenlosigkeit des Klinikbetriebes.
Da lag er. Schön, entspannt und beunruhigend erotisch. Überlebensgroß beherrschte er den Raum.
Das Morgenlicht, das aus einer hohen Kuppel auf ihn herabfiel, beleuchtete ihn von oben: die lasziv gespreizten Schenkel, die etwas erhabenen Brustwarzen, den gestählten Bauch, den leicht geöffneten Mund.
Man hätte ihn für ein Calvin-Klein-Model halten können, wäre er nicht nackt gewesen. Auch der Schweif, der sich neben ihm kringelte, und die spitzen Ohren passten nicht so recht ins Bild.
Sein Kopf lehnte auf seiner linken Schulter, den rechten Arm hatte er schützend über seine Stirn gelegt. Der Kerl hatte ganz offensichtlich auch einen Kater – dafür sah er aber verdammt gut aus.
Als Frieda um den Barberinischen Faun herumging, spürte sie das Pochen hinter der Stirn wieder. Sie hoffte, dass es ihr gelungen war, die Spuren der Nacht zu verwischen. Nach einem letzten sehnsüchtigen Blick nickte sie dem marmornen Mann zum Abschied zu und eilte mit weit ausholenden Schritten durch die hohen Museumshallen zum Café.
Die Buchpremiere findet am Dienstag, 14. Mai, um 20 Uhr beim Krimifestival statt. Leseort ist das Klinikum Rechts der Isar.