Diese Pflanzen sind lebensgefährlich

Südlich der Wittelsbacherbrücke gibt es einen Giftgarten. Der ist sehr idyllisch und lehrreich, aber fast auch ein bisschen beängstigend.    
von  Kimberly Hoppe
Wie heißt diese Pflanze?
Wie heißt diese Pflanze? © Petra Schramek

Was kaum einer weiß: In Untergiesing, südlich der Wittelsbacherbrücke, gibt es einen Giftgarten. Der ist sehr idyllisch und lehrreich, aber fast auch ein bisschen beängstigend.

Giesing - Die Sonne scheint, das Leben flirrt – vor allem an der Isar. Gassi-Geher, Freizeit-Genießer, natürlich alle mit „Handbier“ unterwegs, und Eltern mit ihren Kindern genießen den Spätsommer. „Halt, Lukas, da darfst du nicht reingehen“, ruft plötzlich eine aufgeregte Mutter. „Da ist der Giftgarten!“ Klein Lukas schaut ahnungslos, einige Passanten schrecken auf. Giftgarten?

Tatsächlich: Hinter dem bekannteren Rosengarten in der Sachsenstraße, südlich der Wittelsbacherbrücke in Untergiesing, prangt ein knallrotes Schild an einem Zaun. „Lehrgarten für Giftpflanzen aus Feld, Flur und Garten“, steht darauf. Daneben der Zusatz: „Kinder wegen der zahlreichen Giftpflanzen bitte nicht unbeaufsichtigt lassen!“

Die AZ wagt einen Besuch. Auf Anhieb sieht der Giftgarten, der zu den Themengärten der städtischen Baumschule Bischweiler gehört, völlig ungefährlich aus. Mehr wie eine idyllische, grüne Oase mitten in der Stadt. Nur beim näheren Hinschauen fallen einem die Schilder neben den teilweise ungewöhnlichen Pflanzen auf.

Rote Schilder bedeuten, dass die Pflanze extrem toxisch ist. Wie die Tollkirsche. „Bei Kindern gelten 3-4 Beeren als lebensgefährlich“, heißt es da. „Bei Erwachsenen 10-12. Beeren schmecken süß. Eine Giftaufnahme ist auch durch die Haut möglich.“

Alles klar, schnell weiter.

Ein orangefarbenes Schild teilt zwei Meter weiter mit, dass auch der Oleander nicht ganz ungefährlich ist: „Bei Einnahme von Pflanzenteilen des Oleanders sind mehrere Todesfälle bekannt.“ Mittendrin steht eine der berühmtesten Giftpflanzen: der Schierling. Der zu Tode verurteilte Sokrates musste einst den „Schierlingsbecher“ trinken.

Beim Verlassen des Giftgartens ist man etwas schlauer, aber irgendwie auch erleichtert, wieder draußen zu sein.

 

 

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