Die Warteliste ist lang: Neues Zuhause für Studenten in Giesing

Wissenschaftsminister Blume besucht das Heim in der Chiemgaustraße. Die Zimmer für 413 Euro sind heiß begehrt.
Laura Meschede |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
21  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) und Ursula Wurzer-Faßnacht, Chefin des Studentenwerks, bei der Besichtigung des Studentenwohnheims in der Chiemgaustraße.
Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) und Ursula Wurzer-Faßnacht, Chefin des Studentenwerks, bei der Besichtigung des Studentenwohnheims in der Chiemgaustraße. © Daniel von Loeper

Giesing - Die Zimmer sehen aus wie Zimmer in Studentenwohnheimen eben aussehen: weiß und schlicht und etwas eng. Nichts Besonderes eigentlich. Aber gleichzeitig eben doch.

 Denn das 19,6 Quadratmeter-Zimmer kostet nur 413 Euro - inklusive Strom, Heizung und Internet. Für Studenten, die den Bafög-Höchstsatz von 861 Euro bekommen, bleiben damit fast 450 Euro monatlich zum Leben. Eine Rarität also, zumindest für München.

Studentin Jana in einer Küche des Wohnheims.
Studentin Jana in einer Küche des Wohnheims. © Daniel von Loeper

"Toll", findet das Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) der zuvor schon festgestellt hatte, dass hier, im Studentenwohnheim an der Chiemgaustraße, der Spruch "Wohnst du noch oder lebst du schon?" wirklich seine Berechtigung habe. "Hier könnte man sich auch vorstellen, zu leben." 

Ursprünglich diente das Areal an der Chiemgaustraße als Unterkunft für US-Soldaten

Der Minister ist vorbeigekommen, um die Wohnanlage zu besichtigen, weil hier ein Vorzeigeprojekt des Studentenwerks entsteht: neue, bezahlbare Wohnungen für Studierende. Fast 400 zusätzliche Wohneinheiten sollen in drei Bauabschnitten dem Studentenwohnheim hinzugefügt werden, die ersten 88 sind schon fertig. Für die CSU, die "Bauen, bauen, bauen!" zum wichtigsten und am liebsten einzigen Mittel gegen hohe Mieten auserkoren hat, ein wichtiges Projekt.

Ursprünglich hat das Areal an der Chiemgaustraße als Unterkunft für amerikanische Soldaten gedient. Seit deren Abzug gehört ein Teil des Gebäudekomplexes dem Studentenwerk. Es gibt Gemeinschaftsräume, gewählte Haussprecher, die zwischen dem Studentenwerk und den Studierenden vermitteln, regelmäßige Feste und Aktivitäten organisieren.

Knapp 13.000 Studierende stehen aktuell auf der Warteliste

Mit der Nachverdichtung ist auch für die Bewohner eine Kindertagesstätte entstanden, sie ist bereits seit September in Betrieb. Wer ein Zimmer in dem Wohnheim haben möchte, erklärt Edith Egger-Rudlof vom Studentenwerk, muss sich online auf der Seite des Studentenwerks registrieren und wandert - wenn er die Bedingungen erfüllt - auf eine Warteliste.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Zusammen mit knapp 13.000 anderen Studierenden; so viele stehen nämlich aktuell auf dieser Liste. Auf ein Zimmer im Wohnheim an der Chiemgaustraße muss man aktuell im Schnitt zwei bis drei Semester warten. Das ist ziemlich gut: Die Wartezeit für ein Zimmer im Studierendenwohnheim im Olympiapark beträgt fünf Semester.

Für die Nachverdichtung an der Chiemgaustraße hat das Studentenwerk rund 37,5 Millionen Euro investiert, 9,1 Millionen Euro kamen vom Freistaat. 2023 sollen die Bauarbeiten weiter gehen. Abgeschlossen werden sie voraussichtlich 2029.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
21 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Mobilist am 30.06.2022 08:43 Uhr / Bewertung:

    Humor muss man haben: "Für die CSU, die "Bauen, bauen, bauen!" zum wichtigsten und am liebsten einzigen Mittel gegen hohe Mieten auserkoren hat ..." - und deshalb lässt man in der Studentenstadt 1000 Stusentenappartements leerstehen. Die müssten ja nur und nicht neugebaut saniert werden.

  • tutnixzursache am 01.07.2022 08:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Mobilist

    Die Studentenstadt ist im Besitz des Studentenwerks, nicht des Landes Bayern und erst recht nicht der CSU. Das Land Bayern hat dem Studentenwerk in den letzten 10 Jahren rund 63 Millionen Euro für Sanierung und Neubau als Zuschüsse überwiesen....

  • Sarah-Muc am 29.06.2022 15:23 Uhr / Bewertung:

    Forderungen werden hier gestellt, dass ich mich wirklich wundern muss. Wer soll denn entscheiden, was ein "sinnvolles" oder ein "sinnloses" Studium ist??? Das geht schon rein verfassungsrechtlich nicht. Das Grundgesetz ist wohl so manch einem nicht ganz geläufig.
    Wenn ein BWL-Student die Kriterien fürs Bafög erfüllt - dann kann er das auch studieren.
    Nicht jeder Student beantragt und bekommt auch Bafög- da sind die Zahlen sehr niedrig in D.
    Warum soll denn Philosophie sinnlos sein? Wer will das denn entscheiden ? Und was ist das denn ein "Orchideen-Fach" ?
    Nein angehende Akademiker werden nicht verhätschelt.
    Azubis sind in der Regel jünger und wohnen daheim - und vor allem haben sie einen Arbeitgeber.
    Da gibt es oft auch Wohnraum für die Azubis!
    Ich finde es für die Gesellschaft sehr wichtig, dass es Studiengänge wie Philosophie und Kunst gibt,
    genauso wichtig ist aber auch BWL, Medizin, Psychologie etc. Jedes Fach hat seine Berechtigung.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.